TW Hydrae befindet sich im Zentrum heller breiter konzentrischer Ringe, die durch schmale dunkle Lücken getrennt sind. Er sieht ein wenig aus wie eine kosmische Schallplatte.
Der Stern ist erst etwa zehn Millionen Jahre alt, also noch sehr jung. Mit einer Entfernung von 175 Lichtjahren ist er der Erde zudem recht nah.
Der Teleskopverbund ALMA in den Hochanden hat nun dieses Objekt und insbesondere die Staubscheibe und ihre Lücken extrem genau vermessen. Eine Lücke liegt ziemlich genau bei der Entfernung vom Stern, die dem Abstand Erde-Sonne in unserem Sonnensystem entspricht.
Weiter draußen folgen zwei weitere Lücken, ähnlich der Lage der Uranus- und der Plutobahn bei uns. Es ist möglich, aber keineswegs sicher, dass in diesen Lücken gerade Planeten entstehen, die bereits den umgebenden Weltraum leer gefegt haben. Diese Planeten selbst wären mit ALMA nicht zu sehen.
Die Lücken in der Materiescheibe sind aber vielleicht auch durch magnetische Effekte oder Strömungen innerhalb der rotierenden Scheibe entstanden. Nun sind die Theoretiker beschäftigt, den Zustand von TW Hydrae im Modell nachzuvollziehen.
Womöglich sieht der junge Stern in der Wasserschlange tatsächlich in etwa so aus, wie Sonne, Erde, Mars, Jupiter und Co. zehn Millionen Jahre nach der Entstehung der Sonne.