Donnerstag, 25. April 2024

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Der Morgenstern im größten Glanz
Venus: tief, aber hell

Vor gut einem Monat ist die Venus vom Abend- an den Morgenhimmel gewechselt – doch unser innerer Nachbar macht sich als Morgenstern noch etwas rar.

Von Dirk Lorenzen | 26.04.2017
    Venus steht am frühen Morgen tief über dem Osthorizont.
    Venus steht am frühen Morgen tief über dem Osthorizont. ((Stellarium))
    Gegen viertel vor fünf taucht die Venus über dem Osthorizont auf. Gut eine Stunde später verblasst sie in der Morgendämmerung. In dieser Zeit erreicht sie am Himmel nur eine Höhe von etwa einer Faustbreite bei ausgestrecktem Arm.
    So tief sie auch steht: Die Natur hilft in diesen Tagen, den Morgenstern dennoch zu erspähen. Denn die Venus strahlt am 30. April im größten Glanz.
    Dritthellstes Gestirn nach Sonne und Mond
    Venus ist am irdischen Firmament zwar immer das dritthellste Gestirn nach Sonne und Mond. Doch auch ihre Helligkeit schwankt etwas: zu manchen Zeiten ist sie doppelt so hell wie zu anderen. Das hängt davon ab, wie weit die Venus von der Erde entfernt ist – und wie stark sie beleuchtet wird.
    Das Planetenscheibchen erscheint im Moment im Teleskop als Sichel – die Venus ist zu etwa einem Viertel beleuchtet. Zudem erscheint sie noch recht groß, denn sie ist uns mit gut 60 Millionen Kilometern Abstand relativ nah.
    Ab Juli leuchtet der Morgenstern sehr viel eindrucksvoller
    Somit leuchtet sie jetzt so hell wie möglich. Trotzdem fällt ihr Auftritt als Morgenstern bescheiden aus.
    Denn die Venus befindet sich in diesen Tagen fast genau am Frühlingspunkt, also an der Stelle am Himmel, an der die Sonne vor fünf Wochen zu Frühlingsanfang gestanden hat. Seitdem ist die Sonne am Himmel deutlich höher aufgestiegen – und so kann sich die tiefer stehende Venus kaum durchsetzen.
    Das ändert sich erst nach Sommeranfang: der Morgenstern zeigt sich im Juli, August und September sehr viel eindrucksvoller.