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Der nach den Sternen greifen wollte
Clyde Tombaugh und die Entdeckung von Pluto

Er ist zwar – wie viele andere Astronomen auch – ziemlich alt geworden, aber dennoch früh genug gestorben, um die vermutlich größte Enttäuschung seiner Karriere nicht mehr mit erleben zu müssen. Die Rede ist von einem amerikanischen Farmersohn, der nach den Sternen greifen wollte.

Von Hermann-Michael Hahn | 03.02.2016
    Clyde Tombaugh 1930
    Clyde Tombaugh 1930 (NASA)
    Er entdeckte etliche Himmelskörper im Sonnensystem, vor allem aber den damals neunten Planeten: Clyde Tombaugh.
    Sein Interesse an der Astronomie wurde durch Vater und Onkel angeregt, und so begann er schon bald, Spiegel für den Selbstbau eines eigenen Teleskops zu schleifen.
    Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erhielt er als 23-Jähriger ohne entsprechende Ausbildung einen Job am Lowell-Observatorium in Arizona.
    Sein Auftrag: Die Suche nach einem weiteren Planeten jenseits von Neptun, dessen Existenz von Percival Lowell, dem Gründer des Observatoriums, vorausgesagt worden war.
    Tatsächlich stieß Clyde Tombaugh kurz nach seinem 24. Geburtstag im Sternbild Zwillinge auf ein Objekt, das sich offenbar langsam bewegte. Auf zwei Himmelsaufnahmen, die er ein paar Wochen zuvor im Abstand von einigen Tagen belichtet hatte, war eine deutliche Positionsveränderung zu erkennen.
    Pluto, aufgenommen von der Raumsonde New Horizons
    Pluto, aufgenommen von der Raumsonde New Horizons (NASA)
    Seit knapp zehn Jahren aber gilt Pluto jedoch nur noch als Zwergplanet.
    Clyde Tombaugh starb 1997 im Alter von 90 Jahren – morgen wäre er 110 geworden. Ein kleiner Teil seiner Asche ist im vergangenen Jahr an Bord der Raumsonde New Horizons an Pluto vorbeigeflogen.