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Der Pianist Florian Weber
Künste des Innehaltens

Es begann alles wie ein Kinderspiel. Florian Weber konnte seine Mutter, eine Opernsängerin, schon ab dem siebten Lebensjahr am Klavier begleiten. Drei Jahre zuvor hatte er den ersten Unterricht bekommen. Was Jazz war und wie man improvisierte, erfuhr er schließlich als Teenager.

Von Karl Lippegaus | 28.02.2019
    Ein Mann sitzt vor schwarzem Hintergrund angelehnt an einen Flügel
    Leiter der Studienrichtung Jazz am Institut für Musik (IfM) in Osnabrück: Florian Weber (Christoph Bombart)
    Die "New York Times" lobt Florian Webers "Ästhetik des aerodynamischen Fließens". An der Berklee School in Boston lernte er einst den Bassisten Jeff Denson und den Drummer Ziv Ravitz kennen, mit denen er in einer Wohngemeinschaft lebte und ein Piano-Trio formierte: "Minsarah" - nach dem hebräischen Wort für Prisma. 2007 wurde der Saxofonist Lee Konitz sein musikalischer Mentor, der sich das Trio Minsarah zu seiner neuen Begleitformation erkor. 2015 erschien ein Duoalbum Florian Webers mit dem Trompeter Markus Stockhausen, "Inside Out". Ein Jahr später reüssierten der Pianist und die Saxofonistin Angelika Niscier mit dem Quintett NYC Five. 2018 präsentierte er sich mit einem hochkarätig besetzten neuen Quartett und legte das Album "Lucent Waters" auf dem ECM-Label vor - Webers vertonte Eindrücke beim Tauchen in tiefen Gewässern. Heraus kam fesselnder Kammerjazz an den Rändern der Stille.