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Der rote Planet und seine vermeintlichen Eigenschaften
Mars und die Sterndeuterei

Der Zwergplanet Pluto steht im Sternbild Schütze und Mars im Wassermann. Beide sind heute am Himmel 60 Grad voneinander getrennt. Für Astronomen ist das nicht der Rede wert.

Von Dirk Lorenzen | 17.12.2018
    Pluto und Charon weisen sich immer dieselben Seiten zu
    Vielleicht herzerwärmend, aber nicht schicksalsschwer: Der Zwergplanet Pluto mit seinem Begleiter Charon (NASA)
    Aber manche Sterndeuter messen dem Sextil eine große Rolle zu. Für drei Tage sollen die beiden nun für großen Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit der Menschen sorgen.
    Woher die Himmelskörper diese Wirkung nehmen sollen, ist ein Rätsel. Planeten und einigen Sternen werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Doch dieses System ist reine Willkür, für das es keine Belege gibt. Man kann nur daran glauben.
    Horoskope beziehen sich nicht auf Sternbilder, sondern auf die ihnen zugeordneten Tierkreiszeichen. Das sind zwölf jeweils 30 Grad lange Abschnitte der Ekliptik, der Sonnenbahn am Himmel. Demnach steht Mars bereits in den Fischen und Pluto im Steinbock.
    Nur zwölf von 88 Sternbildern wird ein schicksalsschwerer Einfluss auf unser Leben zugeschrieben. Widder und Krebs haben offenbar "wichtige" Sterne, Orion und Großer Bär sind dagegen bedeutungslos.
    Kurios ist auch, dass Pluto in der Astrologie noch eine Rolle spielt, auch wenn er offiziell kein Planet mehr ist.
    Jetzt heißt es, Mars im Tierkreiszeichen Fische sorge für viel Mitgefühl – die Spendenbereitschaft steige. Diese famose Prognose lässt sich auch ganz ohne himmlischen Hokuspokus stellen: Jedes Jahr steigen die Spendensummen im Dezember an – aber das liegt wohl kaum an Mars und den Fischen, sondern an Weihnachten.
    Es gilt die alte Weisheit: Die Sterne lügen nicht, sie schweigen.
    gewünscht von Elisabeth Kramer