Freitag, 19. April 2024

Der Tag
Equal Pay im Jahr 2139

Wenn das so langsam weitergeht wie bisher, ist die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen erst in 120 Jahren geschlossen. Auch am diesjährigen "Equal Pay Day" klaffen die Zahlen weit auseinander: Was der Westen vom Osten lernen kann. Und: Tschetscheniens letzter Menschenrechtler kämpft für seine Freiheit.

Von Sarah Zerback | 18.03.2019
Nahaufnahme des Gesichtes einer schreienden Frau mit den Händen am Kopf PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY JacquiexBoyd 10640264 Close-up the Face a screaming Woman with the Hands at Head PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY JacquiexBoyd 10640264
Paygap zwischen Männern und Frauen? Eine schreiende Ungerechtigkeit (imago stock&people)
Statistisch gesehen, verdienen Sina Fröhndrich und ich erst ab morgen Geld. Die ersten 77 Tage haben Frauen nämlich quasi umsonst gearbeitet. Einfache Rechnung: So viel weniger verdienen Frauen im Schnitt als Männer in Deutschland. 21 Prozent, wobei das der Osten wesentlich besser hinbekommt als der Westen. Warum, erklärt mir die Kollegin aus der Wirtschaft, selbst Ostkind. Und auch, warum es zu billig ist, die Schuld für die Lohnlücke den Frauen in die Schuhe zu schieben.
Ein totalitäres Regime, in dem gefoltert wird, gemordet, wo immer wieder Menschen spurlos verschwinden: Klar, dass Aktivisten, die sich gegen dieses Unrecht stellen, nicht besonders optimistisch sind, dass ihnen vor Gericht Recht wiederfährt. Ojub Titijew ist einer der bekanntesten und letzten verbliebenen Menschenrechtler Tschetscheniens. Seit über einem Jahr sitzt er in Untersuchungshaft, für den angeblichen Besitz von knapp 200 Gramm Haschisch. Heute soll das Urteil fallen. Doch als wir mit unserem Korrespondenten vor Ort sprechen, verliest die Richterin schon seit über acht Stunden das Protokoll. Durchaus üblich, erklärt Thielko Grieß. Und auch, dass Menschenrechtler im Kaukasus vor Gericht oder im Gefängnis landen. Selbst wenn Vieles nicht zusammenpasst.
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