Freitag, 29. März 2024

Der Tag
Es brennt im Irak

Ein korruptes politisches System - das haben die Menschen im Irak satt und gehen deshalb auf die Straße. Allerdings haben die gewaltsamen Proteste auch viel mit den Entwicklungen der letzten 20 Jahre zu tun. Und: Das Personal-Karussell bei der AfD könnte wieder in Fahrt kommen.

Von Tobias Armbrüster | 29.11.2019
Demonstranten stehen vor dem brennenden Gebäude des iranischen Konsulat im Süden des Irak.
Demonstranten stehen vor einem brennenden Gebäude des iranischen Konsulat im Süden des Irak (AFP / Haidar HAMDANI)
Proteste gegen die herrschende Elite sind nichts neues im Irak, meint unser Nahost-Korrespondent Carsten Kühntopp. Was neu ist an den aktuellen Ausschreitungen: Sie sind flächendeckend im ganzen Land und sie richten sich auch ganz offen gegen den großen, mächtigen Nachbarn: den Iran. Da zeige sich gerade, meint er, dass das politische System des Irak am Ende sei. Die Spielregeln aus der Vergangenheit funktionieren nicht mehr. Allerdings ist auch nicht zu erkennen, welche Alternative den Demonstranten vorschwebt, die das Land gerade ins Chaos stürzen. Bislang seien die einzelnen Gruppen überhaupt nicht vernetzt.
Warten auf die neue Spitze
Die AfD wählt auf ihrem Parteitag am Wochenende eine neue Führung. Solche Wahlen seien innerhalb der AfD schwer vorhersehbar, sagt Volker Finthammer aus unserem Hauptstadtstudio. Viel zu unterschiedlich seien die Strömungen innerhalb der Partei und viel zu kraftvoll die Eigendynamik, die sich auf den Treffen der Partei entwickle. Die AfD bleibt sozusagen eine schwer zu deutende Partei. Fest stehe allerdings: Der rechte "Flügel" der Partei sei weitaus besser organisiert als die gemäßigten Kräfte in der AfD.