Dienstag, 19. März 2024

Der Tag
Macron und Trump: Ist es Liebe?

Macron und Trump zelebrieren ihr gutes Verhältnis. Wird Deutschland ins Abseits gestellt? Außerdem: Wer stopft das Rentenloch und kann man eine Fußball-EM ohne zu mauscheln ins Land holen?

Von Philipp May | 24.04.2018
    Trump und Macron schreiten durch den Park vor dem Weißen Haus
    Trump und Macron "Die persönliche Chemie kann eine große Rolle spielen" (Jan Techau) (dpa / Martin H. Simon)
    Bis vor kurzem galt Angela Merkel als die starke Frau in Europa, doch jetzt stiehlt der nüchternen Kanzlerin Frankreichs Präsident die Show. Während Merkel in Washington nur zum Arbeitstreffen empfangen wird, bekommt Macron vom US-Präsidenten einen Staatsbesuch. Doch die zelebrierte Männerfreundschaft ist reines Kalkül des Franzosen, sagt Deutschlandfunk-Paris-Korrespondent Jürgen König. Macron nutze sein schauspielerisches Talent, weil er glaube, er könne Trump in Frankreichs, aber auch in Europas Sinne beeinflussen.
    Forscher des Max-Planck-Instituts haben wieder den Finger in die Wunde gelegt: Ab der kommenden Legislaturperiode werden jährlich Milliarden-Zuschüsse nötig sein, um die Rentenpläne der Bundesregierung finanzieren zu können, so die Experten. Die Generationengerechtigkeit ist nicht mehr gegeben, analysiert Werner Eichhorst vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit. Längere Lebensarbeitszeiten werden in Zukunft nötig sein. Deswegen müsse daran gearbeitet werden, wie berufliche Karrieren auch auf der Zielgeraden attraktiver gemacht werden können, so Eichhorst.
    Der Deutsche Fußballbund hat bei der UEFA seine Bewerbung für die Europameisterschaft 2024 abgegeben. Im September fällt dann die Entscheidung, ob das Turnier hierzulande oder in der Türkei ausgetragen wird. Nach dem Skandal rund um die Vergabe der WM 2006 will der DFB diesmal besonders transparent sein und hofft auch, gegenüber der Türkei mit Themen wie Menschenrechten zu punkten. Doch das habe Sportfunktionäre noch nie interessiert, sagt Thomas Kistner, Sportpolitk-Experte der Süddeutschen Zeitung. Er sieht daher im Vergaberennen die Türkei im Vorteil.