Der teure Klang

Von Heike Tauch · 21.06.2013
2008 kaufte die Nippon Music Foundation die "Lady Blunt" Stradivari für zehn Millionen Dollar. Nur drei Jahre später verkaufte sie das Instrument für sensationelle 15,9 Millionen zugunsten der Tsunamiopfer in Japan. Eine Rendite von 59 Prozent.
Solche Summen erzielte auch der in Bremen gebürtige Dietmar Machold, lange Zeit einer der renommiertesten Geigenhändler weltweit. Er verspekulierte sich: 2012 wurde er in Wien wegen Veruntreuung und Insolvenzbetrug zu sechs Jahren Haft verurteilt. I

n den letzten Jahrzehnten hat sich der Handel u.a. durch das Internet stark verändert. Unverändert bleibt hingegen die wilde Mischung aus Auktionatoren, Händlern, Sammlern, Gaunern und Musikern, die nach wie vor ständig auf der Suche nach Amatis, Stradivaris oder Guarneris sind.

Wer ein solches Instrument findet, muss es auf seine Echtheit prüfen lassen. Das Urteil einiger weniger Experten entscheidet dann - wie auf dem Kunstmarkt – über Millionenbeträge.

Die Geige ist Kunstwerk, Arbeitsmittel und Spekulationsobjekt zugleich. Was macht sie so unglaublich wertvoll?


Regie: die Autorin
DLF 2013