Donnerstag, 25. April 2024

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Der Verleger Arthur Hubschmid
"Es braucht einen starken Willen, sich effektiv an Kinder zu wenden"

Der Kinderbuchverlag L’ecole des loisirs in Paris steht seit über fünfzig Jahren für das Gipfeltreffen der besten Illustratoren der Welt. Von seiner steten Neugier und seinem nimmermüden Suchen nach herausragenden Kinderbüchern in Amerika, Japan und China erzählt der 79jährige Verleger.

Arthur Hubschmid im Gespräch mit Ute Wegmann | 09.02.2019
    Zwei Bücher vor der Pariser Skyline
    L'ecole des loisirs - Bücher für junge Leser (Buchcover Moritz + Diogenes Verlag / Hintergrund AFP / LIONEL BONAVENTURE)
    Das Who is Who der Kinderliteratur
    Ute Wegmann: Mit Ute Wegmann und einem Mann, der für den bekanntesten und renommiertesten Kinderbuchverlag Frankreichs steht, für den Verlag L’ecole des loisirs: Ich begrüße ganz herzlich Arthur Hubschmid. Will man über ihn persönlich etwas in Erfahrung bringen, so scheitert man schnell. Außer: Geboren 1940 in Zürich. Er ging als junger Mann nach Paris, kam zum damaligen Verlagsleiter Jean Fabre und gründete 1965 zusammen mit Jean Delas den Verlag L’ecole des Loisirs, eine Buchschmiede, die vor allem für herausragende Bilderbücher, aber auch für qualitätsvolle literarische erzählende Titel steht. Das Who is Who der Kinder- und Jugendliteratur aus Frankreich und der Welt gibt sich hier die Hand: Anne-Laure Bondoux, Marc Boutavant, Kitty Crowther, Yvan Pommaux, William Steig, Ulf Nilsson, Christoph Niemann. Will man also wissen, wer dieser Arthur Hubschmid ist, muss man ihn treffen. Ich freue mich sehr, dass er sich für den Büchermarkt Zeit nehmen kann. Arthur Hubschmid, schon zu Beginn Ihrer beruflichen Laufbahn landeten sie mehrere Coups: 1967 holten Sie Tomi Ungerer mit "Die drei Räuber" von 1961, Maurice Sendak "Wo die wilden Kerle wohnen" von 1963 und Leo Lionni mit "Das kleine Blau und das kleine Gelb" von 1962, um nur drei zu nennen, in den Verlag. Woher kannten Sie die Arbeiten der drei Künstler?
    Arthur Hubschmid: Ja, das ist eine gute Frage und ... ich weiß es nicht mehr. Natürlich hab ich seit 1964 die Messe in Frankfurt besucht. Und in Frankfurt, komischerweise, hat mich die relative Buntheit der Kinderbücher, vor allem der amerikanischen und englischen Verlage, erstaunt und ich hab sie gelesen und angeguckt, ob da Ungerer oder Sendak dabei waren, weiß ich nicht mehr. Aber es war für mich eindeutig, dass es da Bücher gab, die in Frankreich nicht existierten. Daher der Entschluss, eine äquivalente Firma zu gründen. Aber wo und wann ich die Autoren sah, kann ich nicht sagen.
    Wegmann: Wissen Sie denn, ob die Titel schon ins Deutsche übersetzt waren?
    Hubschmid: Ja, sicher, bei Diogenes. Diogenes ist ja ein Schweizer Verlag, kann sein, dass ich den Katalog kannte. Bei Tomi wusste ich ja, worum es geht, bei Sendak bin ich mir nicht sicher, ob es nicht über Harper Collins, damals Harper & Row und deren gemeinsamer Verlegerin Ursula Nordström, die in meinen Augen meine eigentliche Vorläuferin war, lief. Kann sein, dass es so bei Sendak ging und über Diogenes bei Tomi.
    "Ursula war mein Stern, dem ich folgen wollte"
    Wegmann: Mit den dreien war die Messlatte hoch gelegt. Welche Titel folgten?
    Hubschmid: Es gab anschließend Arnold Lobel. Ende der 1960er Jahre flog ich das erste Mal nach New York und traf Maurice Sendak und die eben genannte Ursula Nordström, und die beiden zeigten mir Bücher von Lobel und mehreren anderen Illustratoren, die ich dann allerdings nicht übersetzte. Meine Bibliothek ist voll von den alten Dingern, die mich zwar inspirierten, die mich aber nicht komplett überzeugten, weil es ästhetisch ein bisschen zurück, ein bisschen vergilbt erschien. Aber die Ursula war meine Leiterin, war mein Stern, dem ich folgen wollte. Ich kann mich gut erinnern, als ich mit Maurice das erste Mal in ihrem Büro war, da lächelte sie und sagte zu Maurice: I see why you like your French publisher. Ich wusste gar nicht, worauf sie anspielte. Erst viel später wusste ich, dass Maurice gay war und Ursula lesbian. Noch später fand ich heraus, dass ihr Office eine Art Hafen war, für Leute, die undercover lebten. Wir sprechen ja von den 1960er Jahren. Erst in diesen Jahren wurde in Amerika der Deckel über der sexuellen Repression gehoben, aber vorher waren sie bei Ursula alle safe, weil sie ihnen eine freundliche Atmosphäre entgegenbrachte. Und das hat viel mit der Kreativität dieser Dame zu tun.
    Wegmann: Ursula Nordström war die große Verlegerin damals in New York.
    Hubschmid: Eindeutig. Sie hat alle Großen verlegt: Maurice Sendak, Tomi ... alles, was damals wichtig war, war bei ihr.
    Wegmann: Wie muss man sich die Kinderbuchszene in den 1960er Jahren in New York vorstellen?
    Hubschmid: Da gibt es einen noch überlebenden Zeugen, Tomi selbst. Er ist ja noch unter uns, immer noch kreativ, immer noch arbeitend. Er hat mir viele Anekdoten dieser Zeit erzählt, er war selbst damals frisch in New York. Er kam mit nichts in der Tasche Ende der 50er in New York an, nur ein paar Zeichnungen hatte er. Und Ursula ermunterte ihn, weiterzuarbeiten. Er hat dann Buch um Buch - manchmal drei im Jahr verlegt. Gleichzeitig war er im Advertising tätig, machte Zeichnungen für Werbeagenturen. Er hatte ein großes Studio, da kamen damals die Agenten, die Advertising Guys zu ihm und sagten: Tomi, ich brauch ne Zeichnung für dies und das. Und er machte das sozusagen live, direkt, und kassierte 500 Dollar pro Zeichnung. So war das damals. Und er hat sich einen riesigen Erfolg innerhalb von zehn Jahren geschaffen, sich ein Haus gekauft, Rolls Royce und was es dazu braucht. Er war ein Start-up-Star in Advertising und dann auch im Kinderbuch. Aber das ging nicht zu schnell, weil es bei den Büchern langsamer geht als in der Werbung.
    Erste Reisen nach Japan
    Wegmann: Aber Sie reisten nicht nur nach Amerika, sondern auch nach Japan. Was war das Besondere an Japan?
    Hubschmid: Japan, ich denke, das erste Mal war in den frühen 1980er oder Ende der 70er Jahre. Japan war das einzige nicht christliche Land, das dasselbe Lebensniveau hatte wie wir in Europa oder in Amerika. Sie waren damals schon eine industrielle Macht. Und in Japan gab es einen Verlag, der mich sehr interessierte, den gibt es immer noch, der heißt Fukuinkan Shoten, und der ist eine Art L’ecole des loisirs. Die hatten allerdings zehn Jahre vor mir alle amerikanischen Klassiker eingekauft und publiziert. Aber auch Japaner. Unter anderem viele, die wir später einkauften, wie Mitsumasa Anno .... oh, wen gab es da noch, ich hab leider meinen Katalog nicht zur Hand und vergesse alle, vor allem japanische Namen. Mindestens vier, fünf wichtige Leute haben wir da eingekauft. Ein weiterer Grund ist, dass Japan eine sehr lange Tradition in Mangas hat, das war der Anfang der Ankunft der Bücher in Europa. Japans Kinderbücher waren noch nicht so bekannt. Aber ich dachte mir, dass die Tradition der Zeichner, der erzählenden Zeichner, sich auch im Kinderbuch bemerkbar machen müsste. Und so haben wir gute Leute gefunden.
    "Jeder Autor hat eine persönliche Geschichte"
    Wegmann: Ich geh noch mal zurück in die 1970er. Sie haben dann eine Künstlergeneration nach der nächsten im Verlag empfangen. Ende der 1970er Jahre gehörte dazu Claude Boujon, der Mann, der die lustigsten und intelligentesten Hasenbücher überhaupt kreierte. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an: "Die Bücherhasen", "Der feine Arthur", "Schmeckt’s, Herr Hase?" oder "Der blaue Stuhl". Großartige Illustrationen, in ihrer Schlichtheit von immenser Wucht. Was war das Besondere an Claude Boujon? Und was muss ein Bilderbuch haben, damit es diese Wucht erreichen kann, wie diese Illustrationen?
    Hubschmid: Sehen Sie, jeder Autor hat eine persönliche Geschichte. Claude war ein ehemaliger Kommunist, kam aus bescheidenen Verhältnissen, lernte zeichnen in Abendkursen. Ich glaub, er ist aufgewachsen im 18. Arrondissement in Paris, und da gab es im Bezirksamt Zeichenklassen, und später wurde er Redakteur in einer kommunistischen Kinderzeitung, die "Biff" hieß, es gibt sie heute nicht mehr, das war in den späten 50er, Anfang der 60er Jahre. Claude hat angeeckt, ich weiß nicht warum, und wurde fristlos entlassen. Nun war er arbeitslos, hatte eine Familie mit drei Kindern, musste Arbeit finden, / ..../ daher Kinderbücher machen. Er war aber so scheu, dass er nicht zu mir kommen wollte, er hat seine Frau geschickt. Ich hab lange nicht gewusst, wer dahintersteckt. Und eines Tages kam er, und wir verstanden uns sehr gut. Er war wirklich sehr scheu, aber sehr sehr sehr sehr ... in seinem Kopf war alles klar, er wusste genau, was er machen wollte, und wie er erzählen wollte. Und mein Einfluss auf sein Schaffen war sehr beschränkt. Unnötig. Ich war sehr schnell mit seinen Sachen einverstanden.
    Ja, was es braucht, das kann man vermutlich nicht mit einem Satz beantworten. Es braucht einen starken Willen, sich effektiv an Kinder zu wenden, mit ihnen zu sprechen, ihnen zu gefallen. Man muss sie fesseln. Und um sie zu fesseln, muss man wissen, was sie beschäftigt und nicht nur, was sie beschäftigt, auch was sie gerne wissen möchten. Und das ist nicht mit einem Satz oder ein paar Wörtern zu beantworten, sondern mit - wie es unsere humane Tradition schon immer befolgte, mit Sagen, mit Grimmschen Märchen, mit Geschichten, die eben etwas erzählen und auch einen tiefen Hintergrund haben, der über Jahre hinweg mit uns noch spricht. Das ist nicht sehr konkret, das ist mir bewusst, aber es gibt vermutlich keine konkreten Definitionen.
    "So viel wie möglich dem Zeitgeist entsprechen"
    Wegmann: Ende der 1980er Jahre, Anfang der 90er folgten Gregoire Solotareff oder Nadja mit "Der blaue Hund", einer der ersten Titel im Moritz-Verlag. Ebenso wie "Das keine Museum". Ich erinnere mich gut an diese ersten Titel, großartige Bücher, die damals gleich auf die gerade vom Deutschlandfunk ins Leben gerufene Beste-7-Liste mit Büchern für junge Leser kamen. Wie veränderte sich die Illustration in diesem Jahrzehnt? Oder gab es ohnehin eine Vielzahl unterschiedlicher Stile und Richtungen?
    Hubschmid: Ich denke, dass es zwei relativ unterschiedliche Tendenzen gibt, zumindest in meinem Kopf, und von daher auch in unserem Verlag. Die eine ist, so viel wie möglich dem Zeitgeist zu entsprechen. Und die andere ist, so stark wie möglich jede personelle Ästhetik eines Autors zu unterstützen und sie möglichst zu bewahren, auf das nicht alle Bücher gleich aussehen sollen. Und was dann in den 80er Jahren passierte: Es waren die ersten computereingefärbten Illustrationen. Und was wir hier in Frankreich "a plat" nennen, das sind großflächig eingefärbte Bilder, die man dann mit einer Farbe abdeckte, und das änderte die Ästhetik.
    Die Anfänge des Moritz-Verlag
    Wegmann: Der Verlag eröffnete Ende des letzten Jahrtausends verschiedene Büros: 1988 Brüssel, 1989 Genf, 1994 Frankfurt, 1998 Barcelona,1999 Mailand. Das Büro in Frankfurt ist der Moritz Verlag, geleitet von Markus Weber, der ja nicht nur einkauft, sondern auch eigene Titel findet. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit?
    Hubschmid: Der Anfang, wie alle Anfänge war schwierig. Wie Sie eben sagten, das erste Programm von Moritz war sehr spektakulär und hat große Aufmerksamkeit erreicht. Aber wie ich mich erinnere, die Vertreter kamen ein Jahr später mit besorgten Gesichtern. Die Buchhändler haben tüchtig eingekauft, aber die Bücher stehen immer noch bei den Buchhändlern. Und dann kamen die Bücher auch zurück, und dann hatten wir eine ziemlich schwierige Situation. Gegen den Strom schwimmen, ist nie einfach. Und er Strom war eindeutig gegen uns. Die Buchhändler kaum, aber das deutsche Publikum war nicht bereit, die farbige, neue Ästhetik einzukaufen. Und das änderte sich dann allerdings sehr, sehr langsam mit dem Übertritt zu Beltz & Gelberg. Vermutlich hat sich dann auch das deutsche Publikum geändert und war bereit, unsere Bücher einzukaufen.
    "Man sieht’s, wenn man Augen hat"
    Wegmann: Sie haben ja auch deutsche Künstler in das französische Programm übernommen: Jörg Mühle, Christoph Niemann, Ole Könnecke, Jutta Bauer. Wer schafft es in Ihr Programm?
    Hubschmid: Wie immer, wenn ein Autor, wo immer er auch lebe, interessant ist, kaufen wir ihn ein. Die, die sie nannten, haben eine gewisse deutsche Qualität, die für uns und unser Publikum interessant ist.
    Das erste Mal, als ich eine Zeichnung von Ole Könnecke sah, wusste ich, dass ich den Mann will. Es gibt nicht so viele herausragende Talente und wenn man einen sieht, sollte man ihn unbedingt verlegen.
    Wegmann: Was macht ein herausragendes Talent aus?
    Hubschmid: *lacht. Keine Ahnung, man sieht’s. Man sieht’s, wenn man Augen hat. Es gilt für alle Bereiche. Wichtig sind, die Erfahrung und die angehäufte Kultur in dem Bereich, in dem man tätig ist. Das hilft. Es ist ja auch so beim Essen und Trinken. Wenn man den guten vom schlechten Wein unterscheiden will, dann sollte man eine gewisse Erfahrung haben. Ich will da aber nicht weitergehen, denn sonst wird man mich als Alkoholiker einstufen, das will ich nicht.
    "Das Werk eines Verlegers ist sein Katalog"
    Wegmann: Heute blicken Sie auf 6.000 Titel, davon 5.000 Originalausgaben. Titel von etwa 1.000 Künstlern, die Sie verlegt. Über welchen Einkauf sind Sie nachhaltig besonders stolz und glücklich?
    Hubschmid: Das Werk eines Verlegers ist sein Katalog, nicht ein Autor. Zurückblickend muss ich sagen, ich hab viele, viele Fehler gemacht, natürlich. Nur wer nichts tut, macht keine Fehler. Stolz bin ich auf meinen Katalog. Ich bin ehrlich, ich weiß natürlich, dass es Unterschiede gibt bei den Autoren, aber es gibt so viele Kriterien, die entscheiden, ob ein Autor Erfolg hat oder nicht. Es ist nicht immer absolut sicher, ob die Besten auch am meisten Erfolg haben. Das ist was anderes. Ein Verleger sollte eigentlich nur auf das stolz sein, was er mit der Zeit zusammengerafft hat. Ungefähr so. Und das ist der Katalog. Was mir immer am meisten Spaß machte, was mir jeden Morgen half, mit Freude ins Büro zu gehen, war die Hoffnung auf eine neue Geschichte, auf eine neue Zeichnung, eine neue Art, die Welt zu erklären. Jeden Morgen dachte ich, mit wem habe ich heute ein Rendevouz, wen treffe ich heute. Teilweise war es Vorfreude, teilweise war es ein bisschen Angst, ja, das ist nicht das richtige Wort, aber eine gewisse Brustklemme, weil ich dachte, da muss ich wohl wieder absagen. Denn wissen Sie, die schwierigste Arbeit eines Verlegers ist seine Hauptarbeit, und das ist Nein zu sagen. Es ist sehr selten, dass man Ja und mit Freude Ja sagt, aber sehr häufig, dass man Nein sagen muss, Nein sagen sollte.
    Wegmann: Nun verändert sich der Markt gerade auf brutale Art und Weise. Es werden weniger Bücher gekauft. Wie erleben Sie das und wie erleben Sie das, wenn Sie nach Amerika, nach Japan schauen?
    Hubschmid: Amerika war ja sowieso nie ein Bücherland. Was interessant ist, ist China. Japan ist ja auch schon ein altes Land .... Aber die Chinesen, das ist so erstaunlich, haben in den letzten zehn Jahren praktisch ganz Europa und Amerika eingekauft, was die Kinderbücher betrifft. Unser Gesamtkatalog und alles, was heraussteht in Amerika und Europa, wurde von den Chinesen gekauft. Ich war da und habe gesehen, dass die Chinesen ebenfalls ihr Handy ununterbrochen benutzen, sie sind ständig am Computer und trotzdem verlegen sie. Was passiert da? Und als ich da war, habe ich mir sagen lassen, dass es 250 Millionen Mittelklasse Leute gibt in China, und alles in den letzten zehn, fünfzehn Jahren und genau die wollen, dass ihre Kinder Bücher lesen. Sie wollen nicht, dass ihre Kinder nur auf die Handys und Computer gucken. Wie es auch sei: Die Bücher leiden zwar im Moment, aber ich bin mir nicht sicher, dass die Bücher sterben werden. Zumindest brauchen wir Geschichten. Es ist ja unsere Sprache. Wie sollen wir diese Sprache lernen, beherrschen, nützen, wenn wir sie nicht bereichern durch gewiefte, kluge und sehr kultivierte Autoren, die uns weiterhelfen. Ich denke, wir brauchen sie und werden sie immer brauchen.
    "Ruhe, das ist tot sein"
    Wegmann: Zu Beginn habe ich Ihr Geburtsdatum genannt. Denken Sie überhaupt darüber nach, sich zur Ruhe zu setzen? Und wenn ja, was bedeutet Ruhe für Arthur Hubschmid?
    Hubschmid: Ruhe? Ruhe, das ist tot sein. Und das kann ich nicht so mit gutem Willen oder freudig betrachten. Also nee, ich will keine Ruhe haben. Es freut mich, wenn man mich fragt, ob ich in China oder auch hier noch eine Idee hätte oder etwas dazu beitragen kann, um noch bessere Bücher zu machen. Die Bedingungen sind so angenehm und die Leute, die da mit mir arbeiten, sind so enthusiastisch, dass ich mit Freude dahingehe. Wissen Sie, es wie damals als ich vor fünfzig oder sechzig Jahren angefangen habe, es ist ungefähr dasselbe, nur mit dem großen Unterschied, dass man mich da /in China, Red./ als alten Weisen behandelt und das ist ja auch relativ angenehm.
    Wegmann: Herzlichen Dank für das Gespräch, Arthur Hubschmid. Der Verleger war heute Gast im Büchermarkt
    Alain Le Saux und Grégoire Solotareff (Hrsg.): "Das kleine Museum"
    Moritz Verlag Frankfurt/M., 310 Seiten
    Nadja: "Blauer Hund"
    Aus dem Französischen von Eva Ziebura
    Moritz Verlag Frankfurt/M, 32 Seiten
    Claude Boujon: "Die Bücherhasen"
    Aus dem Französischen von Leslie Giger
    Moritz Verlag Frankfurt/M, 32 Seiten
    Tomi Ungerer: "Die drei Räuber"
    Aus dem Englischen von Tilde Michels
    Diogenes Verlag Zürich, 40 Seiten
    Leo Lionni: "Das kleine Blau und das kleine Gelb"
    Aus dem Englischen von Günter Strohbach
    Friedrich Oetinger Verlag Hamburg, 44 Seiten