Mittwoch, 24. April 2024

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Der Winter verabschiedet sich
Letzte Chance für Orion, Stier und Großer Hund

In den kommenden zwei Wochen bieten sich die letzten Chancen, in dieser Saison den kompletten Kranz der acht hellen Wintersterne zu bestaunen. Mit Einbruch der Dunkelheit stehen Orion, Großer und Kleiner Hund, Zwillinge, Fuhrmann und Stier bereits weit im Südwesten.

Von Dirk Lorenzen | 02.04.2016
    Zwei Stunden nach Sonnenuntergang steht der Winterhimmel nur noch knapp über dem Westhorizont
    Zwei Stunden nach Sonnenuntergang steht der Winterhimmel nur noch knapp über dem Westhorizont (Stellarium)
    Etwa um den 18. April dürfte Rigel, der helle rechte Fuß des Himmelsjägers Orion, im Norden Deutschlands zum letzten Mal zu sehen sein. Eine gute Woche später tritt dann auch Sirius, der hellste Stern der Nacht, von der Himmelsbühne ab. Die genauen Daten variieren je nach Beobachtungsort und Sichtbedingungen um einige Tage – klar ist aber, dass der Winter nun auch am Himmel endgültig zu Ende geht. Um den 5. Mai verabschiedet sich Aldebaran im Stier. Mitte Mai meldet sich Beteigeuze ab, der linke Schulterstern des Orion. Das Wintersternbild schlechthin taucht erst Ende August wieder am Himmel auf.
    Messier 42 ist der berühmte Orionnebel 
    Messier 42 ist der berühmte Orionnebel (ESO)
    Prokyon im Kleinen Hund hält noch bis Ende Mai durch, die beiden Zwillingssterne Kastor und Pollux sogar bis Mitte Juni. Im Hochsommer steht die Sonne mitten in den Wintersternbildern, die dann nicht zu beobachten sind. Daher kommt auch der Begriff Hundstage: Die Sonne steht zu jener Zeit oberhalb der beiden Himmelshunde. Capella, der Hauptstern im Fuhrmann und stets ganz oben im Kranz der Wintergestirne, bleibt bei uns immer zu sehen. In den lauen kurzen Juni- und Julinächten funkelt Capella tief am Nordhimmel. Der Stern bezieht allmählich seine Sommerresidenz am Firmament. Es wird noch mehr als ein halbes Jahr dauern, bis er wieder fast im Zenit vom Winter kündet.