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Descartes und der Schnee

Was der Schnee mit dem Rennaissance-Philosophen René Descartes zu tun hat, mag für die Philosophie nebensächlich sein, aber wenn ein Autor wie Durs Grünbein in seinem neuen Buch "Vom Schnee oder Descartes in Deutschland" diesen Zusammenhang herstellt, darf man gewiss sein, dass es bei der Klärung der Beziehung durchaus philosophisch zugehen wird.

Michael Opitz | 22.10.2003
    Während die Jahreszeiten in der Literatur häufig nur am Rande Erwähnung finden, gibt es jene klassisch gewordenen Beispiele, in denen sie von außerordentlicher Bedeutung sind, und es zu den erzählten Geschichten keine jahreszeitliche Alternative gibt. Innerhalb der deutschen Literatur ist es vor allem der Winter, auf den die Autoren gern in seiner metaphorischen Bedeutsamkeit zurückgreifen. Von Maler Müllers lyrischen Gebilden, von Schubert in der Winterreise vertont, ließe sich ein Bogen zu Hans Castorp schlagen, der, von Kälte umgeben, aus Schuberts Liederzyklus in dem Kapitel "Fülle des Wohllauts" gerade den "Lindenbaum" erwähnt. Der Schnee ist im "Zauberberg" so zentral, dass ihm Thomas Mann ein eigenes Kapitel vorbehalten hat und nicht zufällig lässt Thomas Bernhard in dem Roman "Frost" den Maler Strauch zu den messerscharfen Einsichten über den Zivilisationsstumpfsinn auf Wanderungen in der Eiseskälte des Winters gelangen.

    Der Schnee und Descartes, für Durs Grünbein kommen sie in der Kältemetapher zusammen. Die Kälte gilt als Ausdruck für nüchternes und berechnendes Kalkulieren, wie es auch die Mathematik erfordert, die als ein kalte Wissenschaft angesehen wird. Und nicht von ungefähr wird der Winter mit dem Tod in Verbindung gebracht, er läßt die Herzenswärme erkalten.

    Decartes ist sozusagen die Ursprungsfigur, Stifterfigur des modernen, abendländischen Rationalismus. Was ich geschrieben habe, ist ein Erzählgedicht in 42 Kapiteln oder Cantos, dessen Hauptheld eben jener Descartes ist. Und eines ist auch noch wichtig zu sagen: Decartes ist keineswegs ein Beweis für das moderne, zerrissene Subjekt. Im Gegenteil, seine Philosophie war der Versuch, Körper und Geist und sämtliche Phänomene und Naturerscheinungen und bis dato ungelösten Probleme der Philosophiegeschichte auf einen unbezweifelbaren Grund zurückzuführen und der lässt sich bündeln in dieser berühmten Formel des "cogito ergo sum". Also Descartes entwickelt eine Methode des Zweifelns, führt vor, wie man alle diese Wege des Zweifelns durchläuft und kommt am Ende bei einem Unbezweifelbaren an, nämlich bei der Tatsache, dass der, der das alles denkt und bezweifelt, als solcher ja existieren muss. Das ist sozusagen die Aussage der Formel des "cogito ergo sum". Das Blasphemische lag sofort darin, dass damit auch Gott eigentlich nur existiert in dem Moment, wo irgendein Mensch von sich sagen kann, er existiert.

    Descartes wird für Durs Grünbein gerade auch deshalb interessant, weil in den Lebensbeschreibungen des Philosophen einem Ereignis zentrale Bedeutung zukommt, dass so gar nicht zu dem auf die ratio vertrauenden Denker passen will. Während des dreißigjährigen Krieges erlebt Descartes 1619/20 in der Nähe von Ulm einen extrem kalten Winter. In diesem Winter soll er eine Tagtraumvision gehabt haben und in der folgenden Nacht drei Träume, die er als göttliche Offenbarung seines Auftrages ansah, die verschiedenen Wissenschaften unter dem Dach der Mathematik zusammenzubringen. In seiner berühmten Schrift, der "Abhandlung über die Methode", erinnert sich Descrates an diesen extremen Winter, der ihm die Möglichkeit eröffnete, in der gut geheizten Stube intensive Zwiesprache mit den eigenen Gedanken zu halten.


    Also dazu zwei Erklärungen. Die erste ist: diese Winterepisode im Leben des René Descartes, der 1619 in einem kleinen Städtchen in der Nähe von Ulm an der Donau überwintern musste, weil dieser Winter so streng war, dass er nicht weiterreisen konnte und dann mehrere Wochen in einer kleinen Kate verbringt, das hat mich über viele Jahre beschäftigt. Das war ein Urbild für die Phantasie und darauf zurück gehen eigentlich auch die ersten Aufzeichnungen. Ich weiß noch, dass ich vor vielen Jahren eines Tages auf ein Blatt schrieb: "Monsieur wacht auf, es hat geschneit die ganze Nacht." Das ist die erste Zeile in dem ersten Kapitel. Ich hab inzwischen einen interessanten Hinweis von Klimaforschern erhalten, das es ab Mitte des 16. Jh. und bis weit ins 18. Jh. hinein etwas gab, was die Klimaforscher heute die so genannte kleine Eiszeit nannten. Angeblich seit den letzten zehntausend Jahren hatten wir damals die strengsten Winter überhaupt. Das heißt, einer der Gründe, weshalb in der holländischen Tafelbildmalerei derart viele Winterbilder auftauchen, lässt sich darauf zurückführen. Der Winter war eine Sensation, eine neue Geisel der Menschheit. Es gab tatsächlich sehr, sehr strenge Winter. Zugleich – und das ist im Falle der Lebensgeschichte Descartes sehr wichtig, ist das die Voraussetzung für seine Klausur. Descartes hatte hier - durch diesen klimatischen Zufall - zum ersten Mal die Gelegenheit, in sich zu gehen, zum Eremiten zu werden. Darauf nahm er dann später in der berühmten Schrift von der Methode Bezug. Also die entsteht viele Jahre später erst, aber in diesem Winter 1619, 1620 kam ihm dieses Urerlebnis. Und nun kommt noch ein Nächstes hinzu, was mich immer fasziniert hat, dass diese, sozusagen im Kern absolut rationalistische Philosophie ausgelöst wurde durch verschiedene Träume und Visionen. Also, sozusagen, die Geburt des Rationalismus einerseits aus verschiedenen noch ungeklärten Visionen und Traumbildern und auf der anderen Seite – und das ist sozusagen eines der Motive, die durch das ganze Erzählgedicht gehen - aus dem Geist des Winters.

    Also wir alle wissen ja, wie spontan die Reaktionen sind in punkto rationale Philosophie: sie sei kalt, gefühlsfern, logisch streng, abweisend, hart usw. Das interessante ist ja nun tatsächlich, diese Art von Philosophie konnte nie unter tropischen Verhältnissen entstehen. Also ein Descartes, der unter Palmen wandelt, ist schlicht undenkbar.

    Doch noch etwas macht dieses Wintererlebnis interessant. Als Unzeitgemäßer versucht Descartes inmitten eines verheerenden Krieges, während um ihn herum Menschen abgeschlachtet werden, es große Not gibt und Hunger herrscht, die Frage zu beantworten, ob sich die Existenz des Menschen beweisen lasse. Permanent mit dem Tod konfrontiert, rückt diese zentrale Frage ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit.

    Also der Moment, auf den sich der ganze erste Teil des Erzählgedichts bezieht, ist gleichzeitig der Beginn des 30jährigen Krieges und D. Lebensende ist unmittelbar nach dem Westfälischen Frieden. Darin liegt auch eine gewisse Ironie, also der Krieg spielt in die Jahrzehnte seines Erwachsenenlebens voll hinein. Interessanterweise stirbt er ja 1649/50 in einem weiteren strengen Winter am Stockholmer Hof - von Königin Christina der Tochter Gustav Adolf dahin gelockt, nach langem Widerstreben – binnen weniger Wochen an einer Lungenentzündung. Er war ein Mensch, der über viele Jahre hin eigentlich immer erst um Mittag aufgestanden ist. Er hat seine Vormittage im Bett verbracht, war aufgewacht, hat in den Federn weiter philosophiert, erste Entwürfe notiert, ist wieder eingeschlafen, wieder aufgewacht, d.h. er war ein absoluter Spätaufsteher. Das war sehr wichtig für ihn und das kommt in jenem Winter sehr deutlich zum Vorschein. Und als er gegen Ende seines Lebens am schwedischen Königshof als philosophischer Berater und Gesprächspartner der Königin Christina arbeiten sollte, musste er immer schon früh, also um fünf, in der Bibliothek auftauchen. Das ist ein sowohl tragisches wie komisches Element in der Lebensgeschichte D. also, dass ihm das innerhalb von fünf Wochen den Rest gegeben hat.
    Aber der 30jährige Krieg ist die Folie, vor der sich sein ganzes Leben abspielt. Und nun muss ich sagen tatsächlich war es so, ich habe vor etwa sieben Jahren die ersten Entwürfe geschrieben und hab das Manuskript lange liegengelassen und hab die Vorstellung gehabt, ich kann es nur in einem weiteren Winter weiter schreiben. Irgendwann ging es dann doch auch im Sommer weiter und was mir sehr geholfen hat ist die Tatsache, dass wir heute wiederum Zeugen verschiedener Kriege waren. Das hat absolut, so zynisch das klingt, dem Projekt geholfen. Mir war völlig klar, dass die Menschheit noch lange nicht, also auch in ihren westlichen Vertretern, jenseits der Kriege angelangt ist. Und nun würde ich sagen, also die Ausgangsbedingungen des Descartes, diese Art von abstraktem, quasi zeitentrücktem Denken zu etablieren, die kann man nicht trennen von der Tatsache, dass er mitten in den historischen Wirren stand. Und genau so geht es uns heute und geht es natürlich auch dem Verfasser dieses Erzählgedichts.


    Mich interessiert vor allem diese Spannung. Also, wie kann es sein, dass ein Mensch mitten aus seiner Lebenszeit, aus seiner Epoche heraus, plötzlich diese Art von Sehnsucht nach dem weißen Licht hat, nach dem Neuschnee – diese Metapher kommt da nicht nur als Metapher vor. Also Neuschnee ist kostbar wie die Diamanten, um die damals Kriege geführt wurden heißt es mal. Für mich ist auch gerade deshalb der Winter als Folie für dieses Leben sehr, sehr wichtig, was überhaupt keinen Abbruch tut der Tatsache, dass natürlich D. - wie wir alle – determiniert war von lauter Milieueinflüssen und unsinnigen Bildungselementen.

    René Descartes erscheint in dem Erzählgedicht "Vom Schnee" als jemand, der nichts dem Zufall überlässt, der sich aber als mathematisch denkender Philosoph auch von Träumen und Visionen leiten lässt, der den Müßiggang kennt, der sich interessiert für die Dinge des Alltags, sich also einerseits um scheinbare Nebensächlichkeiten wie die Mode kümmert und zugleich mit wachem Interesse die neuesten Entdeckungen in der Dioptirie verfolgt. Dieser sich in Extremen bewegende Denker erweist sich in der Perspektive Grünbeins als ein Mann, der zwar zu Hause ist in seiner Haut, aber es ist eine Haut aus Papier.



    Ich glaube, dass sich ein großer Teil dieses Erzählgedichts genau darum dreht – zu sagen, dass hier jemand gelebt hat, der absolut gewillt war, von allen Zufälligkeiten menschlichen Daseins frei zu machen, d.h. der sozusagen alles Gedachte und Erfahrene in präzise Lehrsätze verwandeln wollte und damit Schrift – also das wäre sozusagen die Metapher Papier. Und der zugleich dünnhäutig genug war, so dass dieses Papier für ihn wie eine Membran funktioniert hat. Es hilft einfach weiter, wenn wir uns einen Menschen wie Descartes als höchst empfindsamen und facettereich, was seine Intellegibilität vorstellen und nicht zu einem Marmordenkmal stilisieren.


    Facettenreich sind auch die lyrischen und theoretischen Texte von Durs Grünbein. Sie zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie sich von den modernen Naturwissenschaften nicht abkehren, sondern den Kontakt zu diesen Wissenschaftsbereichen immer wieder suchen. Besonders interessieren ihn dabei neueste Ergebnisse der Gen- und Hirnforschung, denkt er in diesem Zusammenhang über die Zerbrechlichkeit von Körpern nach, über Einschreibverfahren und damit Steuerungsmöglichkeiten, denen Körper ausgesetzt sind.

    In dem 1996 erschienenen Band "Galilei vermisst Dantes Hölle" spricht er von den "traurigen Körpern" und von der Sprache als einer "harten Grammatik, als [einem] Werkzeug für die vom Herzen amputierte Intelligenz". Solche Überlegungen finden in Grünbeins neuem, vor wenigen Wochen in der edition suhrkamp erschienen Band "Warum schriftlos leben", ihr Fortsezung. In dem Titelaufsatz ist vom Gehirn als großem Zufluchtsraum die Rede, das in den unwegsamsten Ausläufern nur schriftlich bereist werden kann. Es ist auffällig, dass diese theoretischen Überlegungen mit dem Erzählgedicht über Descartes korrespondieren.

    Also mir ist ziemlich früh klar geworden, dass es zwei Königswege in dieses unwegsame Gelände hinein gibt: der eine ist die Philosophie und der andere war die Poesie. Ich bestehe eigentlich nur darauf, dass Dichtung und Philosophie weiterhin im Gespräch bleiben. Obwohl mir klar ist, dass dieser Dialog immer wieder unterbrochen wurde und es dadurch hegemonische Vorgänge gibt. Auf der einen Seite glaube ich, dass sehr viele Geheimhöhlen und Kavernen überhaupt nur mit der poetischen Grubenlampe ausgeforscht werden – eine Voraussetzung für die Psychoanalyse, für den Begründer der Psychoanalyse, Freud, war bekanntlich die Mythologie und die Literatur als solche - und auf der anderen Seite weiß ich sehr wohl, dass in punkto Systematik, Begriffsbildung, Kristallisationen immer nur die Philosophie weiterhilft. Und mich interessiert dieses Dreieck eigentlich aus Philosophie, naturwissenschaftlichem Denken und Literaturpoesie. Und dafür ist Descartes sozusagen der geeignete Protagonist, um das alles wieder in einer Person zu bündeln.

    Der Zufluchtsraum Gehirn darf auch als ein Raum verstanden werden, in dem keine Zeitgrenzen existieren. Deshalb kann Grünbein Schreiben als eine Möglichkeit ansehen, der Gegenwart zu entkommen, wie er es in "Warum schriftlos leben" formuliert hat, doch handelt es sich dabei nach seinem Verständnis nicht um eine Fluchtbewegung. Vielmehr sieht er darin eine Möglichkeit, verschiedene Zeitebenen miteinander ins Gespräch zu bringen. Im Kopf des Dichters können auf diese Weise Ereignisse, Themen und Figuren miteinander in einen Dialog treten, die auf Grund von real existierenden historischen Zeitschranken kerine Möglichkeit hatten, miteinander in Kontakt zu treten. Nur so ist zu verstehen, daß Dichtung, wie es Grünbein formuliert, hoch isoliert und dennoch mittendrin geschrieben wird. Ihm geht es gerade um Gleichzeitigkeit: Das Schreiben braucht das Abseits und vollzieht sich dennoch im Zentrum des Gegenwärtigen, wenn sich Orte und Zeiten miteinander verschränken.

    Im Grunde handelt es sich um ein Interferenzproblem. Es geht darum, verschiedene andere Gegenwarten für sich zu erobern, so dass sie eines Tages gleich gegenwärtig sind wie die eine historisch und von der Geburt her gegebene Gegenwart gegeben ist. Und dann kommt eines Tages diese Interferenz zum Tragen, dass man sozusagen von Stunde zu Stunde feststellt, es kehren verschiedene historische Momente wieder, man versteht erst besser, was einen selber ausmacht. Es geht gar nicht darum, diese eigene Gegenwart zu entwerten, es geht darum, sie in allen ihren prismatischen Bedingungen wahrzunehmen. Alles andere, dieses Echoloten in verschiedene, signifikante historische Zeiträume hinein, hat eigentlich nur zutun mit der Sehnsucht, besser zu verstehen, woraus wir gemacht sind. Ich hab da gar keine Hierarchie. Ich weiß genau, dass es ebenso nützlich ist sich unmittelbar hinauszubegeben in das Alltagsleben mit dem wachen Blick eines Reportagejournalisten wie sozusagen die Peilung aufzunehmen in diese anderen Zeiträume. Also das eine alterniert immerfort mit dem anderen, zumindest in mir. Auf dem selben Schreibtisch liegen die verschiedenen Texte, die die verschiedensten Interessen verfolgen. Aber es geht sozusagen um eine ganz große Parallelaktion. Wir haben das bei vielen Dichtern, dass sie in ihren Zeilen kunterbunt hin und her springen, zwischen den verschiedenen Zeitaltern und so viel ich weiß ist das überhaupt das, was den Dichter kennzeichnet: dass er diese Gabe hat oder auch diesen Makel – mag ja sein, dass es zugleich auch eine Schwäche ist. Aber es ist auch eine gewisse Chance.

    Mir scheint aber auch, wir leben zum ersten Mal in einer Zeit, die sozusagen eifersüchtig über alles Bisherige wacht und die ein Problem damit hat anzuerkennen, dass sie von einer gewissen Herkunft bestimmt ist. Also es ist offenbar stark erklärungsbedürftig, verteidigungsbedürftig, darzustellen, warum es dieses Schweifen im Geist gibt in andere Zeiten und Räume. Es ist sehr interessant und spricht durchaus für einen sehr großen Eigensinn unserer Gegenwart, vielleicht aber auch nur für eine gewisse konstitutionelle Schwäche. Also nie zuvor – meine ich – sind Autoren derart in Frage gestellt worden dafür, dass sie diesen Reisetrieb in andere Zeiten und Räume haben.


    Man soll Zeugnis ablegen über das was in seiner Lebenszeit geschieht und man unterschlägt dabei, dass es eine ebenso wichtige Zeugenschaft gibt nämlich darüber Auskunft zu geben, was in seinem Gehirn im Verborgenen eigentlich abläuft. Und nicht nur in seinem, sondern in dem aller anderen auch.

    Durs Grünbein: Vom Schnee oder Descartes in Deutschland. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main 2003. Und: Durs Grünbein: Warum schriftlos leben. Edition Suhrkamp. Frankfurt am Main 2003.

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