Freitag, 19. April 2024

Archiv

Sirius, der funkelnde Star der Winternächte
Der Stern für das neue Jahr

Gegen Mitternacht funkelt blau-weiß-rötlich Sirius im Großen Hund fast genau im Süden: Er ist der hellste Stern am irdischen Nachthimmel. Durch einen kuriosen Zufall steht er zum Jahreswechsel exakt im Meridian – jedenfalls auf der Länge von Kolberg oder Wien.

Von Dirk Lorenzen | 29.12.2017
    Sirius steht zum Jahreswechsel fast genau im Süden
    Alle Bereiche weiter östlich erleben Sirius erst während des Anstoßens und Feuerwerks genau im Süden.
    Sirius hat doppelt so viel Masse wie die Sonne und strahlt 25-mal mehr Energie ab. Weil er mit knapp neun Lichtjahren Entfernung zu unseren zehn nächsten Nachbarsternen gehört, ist er am Himmel so dominant. Sein buntes Flackern liegt an der Luftunruhe in unserer Atmosphäre. Es fällt bei Sirius besonders auf, weil er sehr hell ist und recht tief am Firmament steht.
    Sirius wird alle fünfzig Jahre von einem Weißen Zwerg umkreist, der allerdings nur in einem Profiteleskop zu sehen ist. Es handelt sich um den Rest eines Sterns, der einst noch massereicher und heller war als Sirius.
    Sirius B, der lichtschwache Begleiter links unterhalb des überstrahlten Sirius A, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop
    Sirius B, der lichtschwache Begleiter links unterhalb des überstrahlten Sirius A, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop (NASA)
    Hartnäckig hält sich das Gerücht, der Stamm der Dogon in Mali wisse von diesem Begleiter und weiteren Komponenten des Sirius-Systems – und könne dies nur von Außerirdischen erfahren haben. Doch das angebliche "Sirius-Rätsel" ist keines: Zwar nehmen die Dogon Sirius durchaus wahr. Für spezielles Wissen über diesen Stern aber gibt es keinen Beleg – es wurde in den Fünfzigerjahren nur von einem Ethnologen behauptet. Zudem stimmen viele vermeintliche Angaben über Sirius und seinen Begleiter nicht.
    Der Neujahrsstern Sirius und sein unsichtbarer Begleiter funkeln um Mitternacht genau im Süden.