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Det/Das

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde wohl eher nicht. Die biblische Rede vom Anfang ist ebenso wie die von der Ewigkeit eine weltfromme Mythe aus verblichenen Zeiten, last so bleich wie Frau Holles Bettfedern oder Newtons absoluter Raum und absolute Zeit und ihre Verknüpfung in einer in sich geschlossenen, durch Kausalzusammenhänge bestimmten Welt.

Sibylle Cramer | 04.08.2002
    Unsere, die zeitgenössische Schöpfungsgeschichte lässt die physikalische Antike Newtons hinter sich und stellt auf der Schwelle zu einer neuen Neuzeit eine evolutive, aus einem Revolutionsprozess hervorgegangene Welt dar, in der die Entropie das Maß menschlichen Wirklichkeitswissens ist. Ihre Autorin ist die große dänische Schriftstellerin Inger Christensen, die zu den wenigen Vertretern der zeitgenössischen Avantgarde gehört, Der Prolog ihres Gedichts überspringt den Anfang, denn er ist menschenlos und ohne Sprache zu denken, eine abstrakte Gesamtheit aller noch ungeschiedenen Einzelheiten. Der Beginn ist ein Einzelungsvorgang, die Ausfilterung des Sprachmoleküls "Das". Das Keimwort stellt Inger Christensen ihrem Weltgedicht als Titel voran. Die Schöpfungsgeschichte des wissenschaftlichen Zeitalters geht aus einer einzigen Sprachzelle hervor.

    Das. Das war es. Jetzt hat es begonnen. Es ist. Es wahrt fort. Bewegt sich. Weiter. Wird. Wird zu dem und dem und dem. Geht weiter als das. Wird andres. Wird mehr. Kombiniert andres mit mein- und wird fortwährend andres und mehr. Geht weiter als das. Wird andres als andres und mehr. Wird etwas. Etwas neues. Etwas immer neueres. Wird im nächsten nur so neu wie es nur werden kann. Stellt sich dar. Flaniert, Berührt, wird berührt, Fängt loses Material ein, wächst größer und größer heran. Erhöht seine Sicherheit indem es als mehr existiert denn es selbst, kriegt Gewicht, kriegt Geschwindigkeit, kriegt in der Geschwindigkeit mehr mit, geht vor andres, über andres hinaus, das aufgesammelt, aufgeschluckt, schnell belastet wird mit dem was zuerst kam, so zufällig begann...

    "... so zufällig begann''. Das ist mitten im Protokoll ein geistiger Funke: die begriffliche Bestimmung des Ursprungsereignisses. Mit der Natur ist der Geist auf dem Plan. Darum ähnelt das Gedicht Inger Christensens einem digitalen Programmcode, der sich selbst aufruft und steuert.

    Die Autorin pflanzt ihren Erkenntnisbaum in eine Welt, die eine Manifestation des Spiels der Materie in Raum und Zeit ist. Die Darstellbarkeit der metaphysisch leeren, substantialistisch entsicherten Wirklichkeit garantiert das sprach- und naturwissenschaftlich begründete Axiom, dass Welt und Sprache einander bedingen, dass die beiden großen Evolutionsprozesse der Natur, die Entstehung aller Arten dos Lebens und die Evolution des Geistes, die Existenz einer Sprache voraussetzen. Die neuzeitliche Schöpfung beruht auf sich selbst, ist Schöpfung und Schöpfer, Prozess und System, Bewegung und Gestalt, Chaos und Ordnung, ein enormer Spannungszustand zwischen dynamischen Prozessen und reiner Zuständlichkeit, in der sich die Zeit verräumlicht. Die Einheit der Gegensätze spiegelt sich im dramatischen Dreischritt des Gedichts von Prologes, zu Logos und Epiloges, deren inhaltliche Einzelheiten gleichzeitig sind.

    Das war es. So anders jetzt da es begonnen hat. So verändert ... wird gewendet und gedreht. Und folgt einer Entwicklung. Sucht eine Form. Greift in der Zeit. ... Kriegt Struktur in unaufhaltsamem suchen nach Struktur. Variationen innen wird Stoff von außen zugeführt. Wechselt Charakter. Lokalisiert bedarf...

    " ... in unaufhaltsamem Suchen nach der Struktur": der Evolutionsprozess ist als feststehende Welt nicht erzählbar. Wie die Physik nicht die Natur beschreibt, nur Gesetzmäßigkeiten unter Ereignissen der Natur, so wird der bildmimetische Zusammenhang von Gegenständlichkeit, Spiegelung, Abbildung und Repräsentation ersetzt durch eine modellhafte Darstellung, die das organisierende Zusammenspiel der Dinge aufzeichnen, die Strukturen, die den Dingen zum Vorschein verhelfen. Sie steuern die Entwicklung des Sprachmoleküls zum Logos.

    In dem gleichgültigen Zufallsgeschehen richtet sich ein menschliches Bewusstsein auf. Es entspringt dem illusorischen Wunsch nach Unsterblichkeit und ist bei bemessener Lebenszeit mit Weltzeitwissen ausstattet. Aus dem vorbewussten Paradiesleben wechselt das Bewusstsein in die Diaspora eines erwachsenen Lebens auf dem Zeitpfeil. Die Welt, in der es lebt, stirbt den langsamen Wärmetod, denn sie ist ein geschlossenes, von ihren Umweltbedingungen isoliertes System in einem beständig sich ausbreitenden Universum, dessen "Rand" die Zeit ist.

    Sie tun so als wäre es möglich einer des anderen zufälligen tod zu vergessen in einer weit wo/ anwesenheit, bewegung, illusion ihre eigene weit schaffen. - Sie tun so als wäre ihr zufälliges leben nicht eine funktion des todes, nicht etwas locker hingeworfenes, schon formloses, sondern eine andere weit. - Sie tun so als wäre das leben nicht ein immer tieferer chemischer schlaf ...

    Damm bekämpft die menschliche Gesellschaft den Zufall und ordnet die Welt. Sie verhält sich epistemologisch richtig, produziert aber auf dem Feld der Sprache, die wie die evolutionäre Welt vorlogisch ist, nichts als Unsinn. Das Druckbild des Prologs meldet auf den ersten Blick die langsam Fortschreitende Erstarrung des Lebens. Die zusehends uniformen Satzkolonnen steuern von einem Absatz zum nächsten immer auswegloser auf den Kollaps im letzten Prologsatz zu.

    Irgendwer geht in ein haus hinein und betrachtet von .seinem fenster aus die straße. Irgendwer geht aus einem haus hinaus und betrachtet von der Straße aus sein fenster... - Irgendwer ist gestorben und wird von denen betrachtet die trotzdem vorbeigehen. - Irgendwer ist gestorben und wird bei anbruch der dunkelheit aus seinem haus hinausgetragen. Irgendwer ist gestorben und wird von ändern betrachtet die endlich blind sind. Irgendwer stellt still und ist endlich alleine mit dem ändern toten.

    Auf die Kritik des Prologs am Verhältnis des Menschen /,ur Welt, <m seiner="" Vorstellung,="" die="" Krone="" der="" Schöpfung,="" ja,="" auch="" nur="" gemeint="" zu="" sein,="" folgt="" in="" "Logos"="" Gegenentwurf="" einer="" Welt="" mit="" dem="" Menschen="" als="" Zufallsgeschöpf="" unter="" Zufallsgeschöpfen.="" .Im="" geschlossenen="" Evolutionsdrama="" des="" Prologs="" waren="" Fragmente="" Bausteine="" Totale.="" Die="" Systemlogik="" macht="" nun="" offenen="" Corpus="" fragmentarischer="" Evolutionszyklen="" Platz,="" deren="" mathematisch-kombinatorische="" Logik="" eine="" verborgene="" Totalität="" außerhalb="" Textes="" organisiert.="" Das="" Fragment="" dient="" Darstellung="" fragmentierten="" menschlichen="" Daseins="" nach="" Sinnverlust.<br=""></m>
    Die plurale Welt, die jetzt im Schlepptau der Buchstaben und Zahlen jeweils im Nullpunkt der Schöpfung beginnt und immer aufs neue plaziert und entlernt wird, erschafft sich in den Wechselströmen zwischen Dingen, Worten und dem menschlichen Bewusstsein, stets aufs neue- Die Bewegungsgesetze, die im Prolog die Selbstorganisation der Wortdinge steuerten, gehen nun als Kraftparameter in das achtteilige Raster der Evolutionszyklen ein. In der Abfolge von erweiternden "Symmetrien", "Kontinuitäten", "Transitivitäten", ."Variabilitäten" und "Extentionen" zu konzentrierenden "Integritäten" und umfassenden ."Universalitäten''' spiegelt sich die ungeheure Dynamik des Zeichenuniversums. Das Spiel wechselt vom Schauplatz Welt, "Die Bühne", in die Räume menschlichen Handelns, "Die Handlung", und lässt im Bewusstseinsprodukt "Der Text" Zeit und Raum hinter sich.

    "Nachdem die bühne, nachdem sie sorgfältig - übergossen worden war, - mit säure geätzt wurde, verschwand, entstand - der dunst, die übelkeit, der hohlraum, - der drang der worte nach kulissen: - "der .Spiegel,, wünschte einen Spiegel, - "der rülpser" wünschte einen rülpser, - selbst "die säure" wünschte eine säure, "die kulisse" eine kulisse, - die worte - schufen ihre eigenen Bedingungen, - machten eine welt aus "der welt"

    Zunächst werden die Dinge in der Isoliertheit und Kurzlebigkeit ihres Naturzustands gezeigt, bevor sie ihre Schatten, die Wörter, herbeirufen und (in sich binden. Die entstandene Gesellschaft der Dinge und die gegründeten Ortschaften der Wörter sind Bausteine zu einem stetig sich weitenden und verdichtenden Beziehungsnetz.

    Die Wirklichkeit des Verhältnisses von Ding und Wort, die Machtspiele der Wörter, ihre Fälschungs- und Täuschungsmanöver, der Betrug an den Dingen, die Scheinobjektivität ihrer Aussagen rufen die Angst des Bewusstsein wach. Damit sind die dramatis personae des Mittelstücks versammelt: Welt, Sprache und Bewusstsein, Es entwickelt sich ein Spiel über die ganz neue existentielle Problematik sprachlich vermittelter Weltwahrnehmung, Erkenntnis, Information und Darstellung, dessen umstürzende Bedeutung für unsere Weltsicht in der Erweiterung der Vernunft zum Ausdruck kommt, den Grenzgänger) der Semantik. Die Sprache balanciert zwischen Sinn und zunächst nur gelegentlich, dann mächtig hervorbrechenden Nichtsinn oder Unsinn. Zugleich erschließt sie dem Vers ästhetisches Neuland, die Eleganz und funktionale Redundanz von Programmiersprachen, das Stakkato von Telegrammen, das universelle, in seinem auffächernden Fassungsvermögen grenzenlose Spektrum der seriellen Sprache, ihre kraftvoll gliedernde Rhythmik und Musikalität.

    Die stets fraglichen Beziehung zur Welt und der sich stetig weitende und verdichtende Spielraum des Lebens wecken das Bedürfnis des Bewußtseins nach Orientierung, nach Überblick:

    Da ist die volle Wirklichkeit - sie denken was sie mit ihren Augen sehen - sie sehen mit ihren äugen was sie denken - Da ist die volle Wirklichkeit und die Intrige - sie denken was ich mit meinen äugen sehe - sie sehen mit ihren augen was ich denke - das bedürfniss loszukommen überblick zu kriegen - zu ordnen

    Zufallstreffer der Evolution, entwickelt das Bewusstsein sein eigenes kognitives Programm. Damit stößt es ein Spiel im Spiel zunächst im individuellen, dann im gesellschaftlichen Bereich an, das den Launen des Zufalls, der Augenblicksgebundenheit und Flüchtigkeit des Einzellebens im Evolutionsgeschehen einen übergreifenden Plan entgegensetzt. Erste Funken utopischen, die Wirklichkeit überschreitenden Denkens heften sich an Begriffe wie Leidenschaft, Glück, Traum, Phantasie, die sich zu einem latenten, dann immer mächtigeren Leitmotiv verbinden.

    Der zweite Zyklus "Die Handlung" erneuert das Evolutionsgeschehen aus dem Nullpunkt. Die Probleme des Wahrnehmens, Erkennens und Darstellens werden jetzt auf den gesellschaftlichen Schauplatz, die Theorie und Praxis gesellschaftlichen Handelns übertrugen. Dabei werden einzelne Verse und Strophen, die ins Gedächtnis den Textes eingegangen sind, aufgegriffen, angereichert und in den dritten Zyklus mitgenommen.

    Ein stein rollt herab von den bergen - Sisyphos schiebt ihn hinauf - Ein stein rollt herab von den bergen - Sisyphos schiebt ihn hinauf.

    Ein stein rollt herab - von den bergen Sisyphos - schiebt ihn hinauf. Und Sisyphos singt: - Ein stein fliegt hinauf über die berge.


    Die beiden Vierzeiler übersetzen den Sisyphosmythos in eine serielle Figur, die das sinnlose Wiederholungsgeschehen direkt abbildet. Das Wunschlied des Verdammten ist ein Zitat aus dem ersten Zyklus "die Bühne". Dort warten die Requisiten des Mythos noch auf den Darsteller. Die Zitate sorgen entlang des feststehenden Bewegungsrasters der Zyklen für Zustände wachsender statistischer Wahrscheinlichkeit, .so dass die Entropie, der Nachrichteninhalt, sich zunehmend verkleinert. Zugleich festigen sie den Eindruck einer durchgehenden Spielhandlung in einem sich verdichtenden und weitenden, immer verzweigteren Labyrinthsystem, das die drei "Logos"-fragmente überspannt. Gestützt wird die Zusammenhangbildung von dem immer stabileren Leitmotiv Utopie und von der Kontinuität der Bewusstseinshandlung, die nun, bei erweitertem Erkenntnisinteresse, auf dem gesellschaftlichen Schauplatz fortsetzt wird. Die gesellschaftlichen Zustände, die Herrschaft. des Großkapitals, der Militärs und Kirche, das staatliche Gewaltmonopol, das zu Kontrolle und Überwachung des einzelnen führt, reißen das Ich aus der Passivität seiner Weltwahrnehmung. Die Notwendigkeit, die Welt zu verändern, aktiv einzugreifen, mündet in das stellvertretende Bekenntnis der Autorin zu Verantwortung und Engagement.

    Im dritten und letzten Zyklus "Der Text" geht die enge Wissenswirklichkeit im poetischen Totalentwurf einer Schöpfung auf, die im Menschen um Bewusstsein ihrer selbst gelangt. Jetzt werden die Motive des Gedichts gebündelt. Die Bilder versteinerter Lebenssysteme und entfremdeter Existenz weichen einem aufständischen Lebens auf der Grenze zwischen Sinn und Wahnsinn.

    Echoartig stützen Fragmente von Novalis den paradiesischen Gartonprospekt voller Liebender und Irrer. Merklich sind den Versen Foucaults Normenkritik eingeschrieben und die wissenschaftskritischen Thesen des in den sechziger Jahren heftig diskutierten englischen Psychiaters Ronald D. Laing.

    Aus dem paradiesischen Innern der Liebt; und des Wahnsinns dringt die Stimme der Autorin:

    Man sieht dass der arzt selber LSD genommen hat Und deshalb den patienten entgegenkommt - Ihnen die richtiHe Prozedur erklärt - Im grunde sind wir alle tot - Auf der mitte unserer bahn durchs leben - Ist das leben bloß hässlich und dumm und öd - Habt deshalb keine angst Eindeutig ist es - Das beste wenn wir die Perspektive verlieren.

    Die Zeile "Auf der mitte unserer Bahn durchs leben" ist. die Übersetzung von "Nel mezzo del cammin di nostra vita", dem Eingangsvers von Dantes Göttlicher Komödie. Im Zeilenfall seiner Terzinen schließt sie sich mit ihm zusammen und verdoppelt damit seinen rückgreifenden Aufbruch in die Neuzeit, die Verklammerung von aller und neuer Zeit, indem er mit Vergil an der Seite den Epochenbruch vollzog. Die Zahlensymbolik der Comedia kehrt im Steuercode ihres poetischen Netzwerksystems wieder: die Ordnung der Zahl acht, im liegenden Zustand das Unendlichkeitszeichen und seil alters das Harmoniesymbol überhaupt. Es liegt den Chorbauten gotischer Kathedralen ebenso zugrunde wie dem ersten Figurengedicht der europäischen Literatur, dem Kreuzgedicht des Hrabanus Maurus.

    In der Göttlichen Komödie unseres wissenschaftlichen Zeitalters organisiert die acht einen Evolutionsprozess der Zeichen, in dem sich dem Leser eine unübersehbare Zahl von Textrouten bieten, horizontale, vertikale, kreuz und quer durch Linie. Fläche und Raum und immer neue, den Text neuerlich öffnende und weitende Lesarten in einem unabschließbaren Verstehensprozess, mit dem Quadrat als Grundform und der Rückkoppelungsschleife als dynamischer Grundfigur weitet sich die Geometrie des achtgliedrigen Prologs in die Logos-Räumlichkeit dreier hintereinander geschalteter Quadrate zu je 8 x 8 Feldern und schließlich in das achtteilige rekursive Redeband des Epilogs.

    Schauplatz der frei fließenden, wiederum in Rückkoppelungsschleifen ins Unendliche ausgreifenden Reflexion ist das Gehirn, das sich als Spiegel dem "I,ogos"-Universum zuwendet. Die fragmentarische menschliche Existenz ist endlich. Ihre Selbsttranszendenz jedoch, die der Epilog ganz konkret abbildet, vollzieht sich innerhalb der allgemeinen Geschichte der Menschheit. Die universalen Aufgaben, die sich nun jenseits evolutionärer Beliebigkeiten abzuzeichnen beginnen, richten sich auf das Ganze des Lehens und begründen auf ganz neue Weise den absoluten Rang und die humane Verpflichtung der menschlichen Existenz, Der poetische Bauplan zu einem human verfassten Neuen Leben wird kenntlich, der die Poesie als Königsweg zum Weltbild neben die Naturwissenschaften stellt und der Schöpfung das menschliche Bewusstsein als unentbehrlichen Zeugen zuordnet. In seiner stellvertretenden Funktion rückt der Mensch unter neuen Vorzeichen ins Zentrum einer einheitlichen Natur. Unüberhörbar ist das Gedicht Inger Christensens ein Werk des Engagements mit unüberhörbaren Wirkabsichten, als Modell einer Literatur zu verstehen, die künftig zu unserem literarischen Alltag gehören könnte: aus der Not erkenntniskritischer Zusammenbrüche und Weltbildstürze kognitive Sprengungen und Schleuderkonzentrate der Intelligenz, die Literatur als einheitgebender, immer vollkommenerer Spiegel der Gesamtheit. des Lebens bei ihrem Weltdienst.

    Über die Jahrtausende hinweggreifend, sorgt die Autorin nach einer halben Ewigkeit der Getrenntheit für die Wiedervereinigung von Poesie und Wissen,

    Det/Das ist eines der Wunderwerke, die immer zu früh über die Welt hereinzubrechen scheinen, sie jedenfalls unvorbereitet treffen, eine weit in der Zeit vorgreifende Dichtung, die der Literatur eine ganz neue Begründung und Rechtfertigung zuweist. Die schöne Klarheit, die unübertreffliche Genauigkeit und Ökonomie der Übersetzung Hanns Grössels sichert dem Buch diesen Rang scheinbar ganz mühelos auch in unserer Sprache.