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Deutsch-französische Beziehungen
Merkel und Hollande für neue Etappe

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zum traditionellen Antrittsbesuch ihrer neuen Amtszeit nach Paris gereist. Mit Frankreichs Präsident François Hollande diskutierte sie nicht nur die bilateralen Beziehungen, sondern bereitete auch den anstehenden EU-Gipfel vor.

18.12.2013
    Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte in Paris die Bedeutung der deutsch-französischen Partnerschaft. Sie hoffe auf einen Neustart in den Beziehungen der beiden Länder, sagte Merkel bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten François Hollande. "Wir haben in den letzten Monaten schon sehr intensiv zusammengearbeitet, aber wir können jetzt eine neue Etappe beginnen." Für den 19. Februar kündigte sie deutsch-französische Regierungskonsultationen an.
    Auch mit Blick auf die Entwicklung der Europäischen Union sagte die Kanzlerin, es gebe "sehr viel zu tun, und ich freue mich, dass wir das weiter gemeinsam tun können". Gemeinsam wolle man Europa voranbringen und "Europa zu einem starken Kontinent in der Welt machen". Begleitet wurde Merkel vom neuen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Dieser betonte, die Partnerschaft zwischen Berlin und Paris sei "unersetzlich".
    Hollande erklärte, aus einem "gemeinsamen Horizont" müsse jetzt eine "gemeinsame Agenda" beider Staaten werden. Auch der französische Präsident betonte die "besondere Verantwortung" beider Länder "für die Zukunft Europas". Er lobte Merkels Kompromissbereitschaft bei der Bankenunion.
    Einsatz in Zentralafrika ist Thema beim EU-Gipfel
    Das Treffen mit Hollande einen Tag nach Merkels Wiederwahl zur Kanzlerin diente unter anderem der Vorbereitung des bevorstehenden EU-Gipfels. Bei dem Gipfel soll auch der französische Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik thematisiert werden. Frankreich hat 1600 Soldaten dorthin entsandt, um das Blutvergießen zwischen christlichen Milizen und muslimischen Rebellen zu beenden.
    Merkel reagierte jedoch zurückhaltend auf den Wunsch Frankreichs, dass die EU-Partner die Militärmission stärker unterstützen sollten. Die Kanzlerin betonte in Paris, dass sich Deutschland bereits in Mali engagiere. Hier hatte Frankreich ebenfalls interveniert.
    Merkel forderte eine intensivere Beschäftigung mit Afrika. "Wir müssen als Nachbarkontinent des afrikanischen Kontinents sicherlich unsere europäische Politik noch einmal stärken, kräftigen und nach bestimmten Prinzipien stärker ausrichten", sagte sie und verwies auch auf den bevorstehenden EU-Afrika-Gipfel.