Sendungsüberblick

Nuntiumsaurus Americanus auf der Überholspur

16.05.2009
Der New York Times geht es finanziell schlecht. Das ist keine Neuigkeit und war letzte Woche auch in Breitband schon Thema.
Der New York Times geht es finanziell schlecht. Das ist keine Neuigkeit und war letzte Woche auch in Breitband schon Thema. Doch das altehrwürdige Unternehmen hat zu einem digitalen Befreiungsschlag angesetzt. Nicht nur, dass das Unternehmen ein Abonnementmodell mit Amazons Kindle DX gestartet hat, wie wir in der letzten Sendung berichtet haben.
Als eine Art Sterbehilfe für die Papierausgabe bietet die New York Times nun ein weiteres Abonnementsystem mit dem Times Reader 2.0 an. Auf der Grundlage von Adobe Air kann der Leser die Zeitung, die dem gedruckten Vorbild ähnelt auf seinem Computer lesen. Das dürfte in erster Linie Menschen ansprechen, die das Online-Lesen bislang nicht gewohnt sind und sich mit der Vorstellung noch schwer tun.
Die Ausgaben der letzten 7 Tage werden online vorgehalten, sodass der Leser nichts verpasst, auch wenn er die Datei ein oder zwei Tage mal nicht herunterlädt. Das Abo kostet 14.95$ im Monat - das ist erheblich weniger als die gedruckte Ausgabe (40$ pro Monat) im Abonnement kostet. Eine erste Kritik des Dienstes ist bei CrunchGear zu lesen.
Der zweit Coup der New York Times ist Times Wire, eine Art "Ticker", der einmal pro Minute aktualisiert wird. Verlinkt werden Artikel auf den Seiten der New York Times und es lassen sich alle Artikel anzeigen oder ein personalisierter Dienst.
Wie es scheint, hat der Dino seine Lage erkannt und probiert gleichzeitig verschiedene Überlebensstrategien aus. Ob das Prinzip tatsächlich funktioniert ist fraglich. Jeff Jarvis machte das heute am Beispiel des Wall Street Journal deutlich. Sein Fazit: die Lesegewohnheiten der Digital Natives haben sich einfach geändert.
Fotos:
New York Times Building: flickr - Joe Shlabotnik
Dinosaurier: stockxchng - mmagallan