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DFB-Adidas-Deal
Transparenz mit Grenzen

Heute haben Adidas und der DFB ihren neuen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Er sei so erfolgreich und transparent wie nie, so DFB-Präsident Grindel. 50 Millionen für vier Jahre sollen unter anderem den Neubau des DFB finanzieren. Fragen zu Details und möglichen Mitbewerbern wollten aber weder DFB noch Adidas beantworten.

Von Matthias Friebe | 20.06.2016
    President of the German Football Association (DFB) Reinhard Grindel (R) and CEO of Adidas-Group Herbert Hainer pose in front of the Eiffel Tower after a press conference about the sponsors agreement between DFB and adidas in Paris, France, 20 June 2016. The UEFA EURO 2016 takes place from 10 June to 10 July 2016 in France. Photo: Christian Charisius/dpa | Verwendung weltweit
    EURO 2016 - press conference of DFB and adidas (dpa)
    Wenn Adidas und der DFB einen Vertrag abschließen, dann gehören Pathos und große Worte dazu. Bei der Vorstellung des neuen Kontrakts bis 2022 heute in Paris mit Blick auf den Eiffelturm, zum Beispiel von Adidas-Chef Herbert Hainer:
    "Ich denke, heute ist ein guter Tag für Adidas. Heute ist ein guter Tag für den DFB und heute ist auch ein guter Tag für Deutschland."
    Schließlich, so Hainer, wären sowohl Adidas als auch der DFB deutsche Aushängeschilder in der ganzen Welt und außerdem gehöre man ja auch fest zusammen.
    "Wir haben seit über 60 Jahren eine Partnerschaft, die durch dick und dünn gegangen ist."
    Fußball "an Spitze und Basis besser machen"
    Und deshalb, ist DFB-Präsident Reinhard Grindel, nicht weniger groß denkend, davon überzeugt, dass der Vertrag dazu diene:
    "um den Fußball nicht nur an der Spitze, sondern auch und gerade an der Basis besser zu machen."
    Vor allem aber hilft der Deal, die geplanten DFB-Projekte voranzutreiben.
    "Der heutige Abschluss versetzt uns endgültig in die Lage, das möchte ich dankbar hervorheben, unseren Neubau an der Frankfurter Galopprennbahn seriös zu finanzieren."
    50 Millionen, die dem Marktwert des DFB entsprächen
    Damit müsse nun auch nicht mehr darüber diskutiert werden, so Grindel, ob sich der geplante Neubau der DFB-Zentrale samt Leistungszentrum mit der Gemeinnützigkeit des Verbands vertrage. 50 Millionen Euro für vier Jahre. Die Zahl war schon am Wochenende in den Medien und daher heute keine Überraschung mehr. Sie entspreche aber dem Marktwert des DFB, betonte Grindel:
    "Wir haben im Ergebnis die transparentesten und für den DFB erfolgreichsten Verhandlungen in der Geschichte unseres Verbandes zu einem guten Abschluss gebracht."
    Bei Vertragsdetails kennt die Transparenz Grenzen
    Weitere Vertragsdetails wollten aber trotz der so propagierten Transparenz weder Hainer noch Grindel preisgeben. Das betrifft sowohl die Frage nach erfolgsabhängigen Zuschlägen wie auch die, ob weitere Bewerber wie zum Beispiel Nike im Rennen waren. Die Transparenz, so Reinhard Grindel, kenne hier Grenzen.