Die Brüder Edgar und Manfred Hilsenrath

Zwei Seiten der Erinnerung

Das Zentrum von Halle (Saale) mit der Marktkirche, dem Roten Turm und dem Händel-Denkmal
Marktplatz in Halle an der Saale: Geburtstadt der Brüder Hilsenrath © dpa / picture alliance / Hendrik Schmidt
Von Volker Dittrich · 29.03.2016
Edgar und Manfred Hilsenrath, geboren 1926 und 1929, aufgewachsen in Halle a. d. Saale, mit der Mutter 1938 zum Großvater in die Bukowina emigriert. 1941 deportiert ins Ghetto Moghilev-Podolsk und 1944 von der Sowjetarmee befreit. Nach dem Krieg führen Edgars und Manfreds Wege auseinander und zusammen: zwei Lebenserinnerungen.
Edgar schlägt sich nach Palästina durch, Manfred gelangt 1946 mit der Mutter nach Lyon zum Vater, der in Frankreich überlebt hat. Auch Edgar trifft Ende 1947 dort ein. Manfred Hilsenrath will studieren und Ingenieur werden. Edgar, der schon mit 15 seinen ersten Roman geschrieben hat, fühlt sich als Schriftsteller. Der Vater zwingt beide Söhne, eine Kürschnerlehre zu absolvieren und in diesem Beruf zu arbeiten.
1950 wandert Manfred in die USA aus. Edgar folgt ihm ein Jahr später. Manfred arbeitet bei Lockheed in einem Forscherstab für die amerikanische Raumforschung. Edgar, der am 2. April 2016 seinen 90. Geburtstag feiert, lebt vor allem in der Vergangenheit, die er in seinen Romanen bearbeitet. Edgar Hilsenraths Wohnsitz ist seit 1975 Berlin, Manfred Hilsenrath lebt seit 15 Jahren in Arkansas.
Produktion: DLF 2011