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Die Erde im Aphel
Recht nahe Sonnenferne

Heute ist die Erde so weit von der Sonne entfernt wie sonst nie in diesem Jahr - sie befindet sich auf dem sonnenfernsten Punkt ihrer elliptischen Bahn, dem sogenannten Aphel. Dieser Tag ist nicht immer derselbe und fällt in jedem Jahr auf Anfang Juli, je nachdem, wie Mond und Planeten die Erdbahn verformen.

Von Dirk Lorenzen | 03.07.2017
    Kein Zweifel: Unsere Erde ist eine Kugel im Weltraum
    Nicht in einem perfekten Kreis, sondern in einer Ellipse zieht die Erde um die Sonne. (NASA)
    Am heutigen Tag liegen 152.092.500 Kilometer zwischen den Mittelpunkten von Erde und Sonne. Anfang Januar im sonnennächsten Bereich der Erdbahn ist der Abstand fünf Millionen Kilometer geringer. Die Erde bewegt sich nicht wie auf Schienen um die Sonne. Ihre Bahn "wabbelt" etwas, was vor allem an der Anziehungskraft des Mondes liegt - zu einem geringeren Teil an der der anderen Planeten.
    Daher schwankt der Abstand des sonnenfernsten Punktes um knapp 30.000 Kilometer. Immerhin mehr als den doppelten Erddurchmesser. Heute sind wir unserem Stern zur Sonnenferne gut fünftausend Kilometer näher als im Schnitt.
    Die Sonnenferne wird zwischen dem 3. und 7. Juli erreicht. Für die Temperaturen auf der Erde oder gar die Jahreszeiten spielt der sich ändernde Abstand zur Sonne keine Rolle. Wir haben jetzt Sommer, obwohl wir der Sonne besonders fern sind.
    Die Sonne mit vielen Flecken.
    Die Sonne mit vielen Flecken, entdeckt unter anderem von David und Johann Fabricius. (NASA/ESA)
    Unsere Jahreszeiten entstehen, weil die Erdachse nicht senkrecht auf der Erdbahn steht, sondern um 23 Grad geneigt ist. Der große Abstand hat allerdings einen Einfluss auf die Länge der Jahreszeiten. Jetzt in der Sonnenferne läuft die Erde besonders langsam auf ihrer Bahn - daher ist auf der Nordhalbkugel das Sommerhalbjahr gut eine Woche länger als Herbst und Winter.