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Die ersten Passagiere von Raumflügen
Fruchtfliegen und tote Affen

Die ersten Lebewesen, die von der Erde in den Weltraum vorgedrungen sind, waren Fruchtfliegen. Sie wurden 1947 mit einer V-2-Rakete von einer US-Luftwaffenbasis aus ins All geschossen.

Von Dirk Lorenzen | 13.06.2019
Trauriges Schicksal: Die Hündin Laika war das erste Tier in der Erdumlaufbahn, hat den Flug aber nicht überlebt
Trauriges Schicksal: Die Hündin Laika war das erste Tier in der Erdumlaufbahn, hat den Flug aber nicht überlebt (Roskosmos)
Die Kapsel erreichte eine Höhe von 170 Kilometern und stürzte am Fallschirm zurück zur Erde. Die Fliegen waren wohlauf und hatten Schwerelosigkeit und kosmische Strahlung offenbar gut überstanden.
Ein Jahr später startete der erste Affe Richtung All. Allerdings kam die Kapsel mit Albert nur gut 60 Kilometer hoch – die Grenze zum Weltraum liegt aber bei 100 Kilometern. Leider erstickte der Rhesusaffe bei diesem Flug.
Sein Nachfolger Albert 2 drang morgen vor 70 Jahren bis in gut 130 Kilometer Höhe vor. Aber der Fallschirm versagte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Der Affe wurde beim Aufprall getötet. Drei weitere Alberts mussten die Reise ins All mit dem Leben bezahlen.
Das Äffchen Baker mit dem Modell einer Jupiter-Rakete.
Das Äffchen Baker mit dem Modell einer Jupiter-Rakete (MSFC/NASA)
Die Affen waren stets betäubt unterwegs. Sensoren und Kameras zeichneten auf, wie es ihnen während der Missionen ergangen ist. Erst zehn Jahre nach den ersten Flügen, im Mai 1959, überlebten Affen einen Raumflug.
Die ersten Säugetiere, denen das gelungen ist, waren sie aber nicht: Schon 1951 haben die Hunde Dezik und Tsygan einen Flug in einer sowjetischen Rakete überstanden.
Dass die ersten Menschen sicher ins All und wieder zurück zur Erde gekommen sind, verdanken sie auch den Flügen der Alberts und vieler anderer Tiere.