Die Hölle und das Paradies

Von Alban Nikolai Herbst · 08.11.2013
Noch vor 200 Jahren war Neapel die drittgrößte Stadt Europas und berühmt für ihre Schönheit und die ihrer Umgebung. Immer wieder zog es besonders Künstler dorthin, aber auch Arbeitsemigranten aus dem Norden suchten dort ihr Auskommen.
Im 20. Jahrhundert aber begann ihr Niedergang: mit der Bombardierung und der wieder aufgelebten Camorra. Seither steht die Stadt wegen ihrer hohen Kriminalität, dem Schmuggel, der Arbeitslosigkeit und der illegalen Müllentsorgung in üblem Ruf. Dabei werden hier 70 Prozent des gesamtitalienischen Volksvermögens produziert, allerdings unter Umständen, die denen der Dritten Welt entsprechen.

Doch immer wieder kommt es, vor allem durch private Initiativen, zu Versuchen des Aufschwungs. Tatsächlich ist das gebeutelte, zu Füßen eines scheinbar schlafenden Vulkans gelegene Neapel die wahrscheinlich quirligste und fantastischste Metropole Europas: Der Schriftsteller Alban Nikolai Herbst nennt sie "die eigentliche Stadt einer modernen, zeitgemäßen Poetik" und stellt sie in einem zur Klangwelt komponierten Hörstück vor.


Regie: der Autor
DLF 2013