Donnerstag, 25. April 2024

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Die Hundstage stehen bevor
Uralte Sonnenhitze

Mit den Hundstagen liegt nun die in der Regel wärmste Zeit des Sommers vor uns - die Sonne heizt ordentlich ein. Lange Zeit rätselten die Menschen, woher die enorme Energie der Sonne stammt. In der Antike galt die Sonne oft als riesiges Stück glühender Kohle. Doch die Kohle wäre nach nur wenigen tausend Jahren verbrannt. Schnell war klar, dass die Sonne viel älter sein musste.

Von Dirk Lorenzen | 23.07.2016
    Die Sonne ist ein brodelndes Kraftwerk
    Unsere Sonne ist ein großer Fusionsreaktor (NASA)
    Der englische Astronom John Herschel vermutete, die Sonne leuchte gar nicht selber, sondern sei eine kalte erdähnliche Kugel, die von glühenden Wolken umgeben sei. Im 19. Jahrhundert vermutete der Potsdamer Physiker Hermann Helmholtz, die Sonne ziehe sich langsam zusammen, wobei Energie frei werde. Dieser Effekt könnte die Sonne immerhin einige Millionen Jahre lang ausreichend mit Licht und Wärme versorgen.
    Erst nachdem Albert Einstein gezeigt hatte, dass sich Materie in Strahlung verwandeln lässt, kam man der Lösung des Rätsels entscheidend näher. Nach heutigen Modellen verschmelzen im Innern der Sonne pro Sekunde gut 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium.
    Die Sonne geht ab morgen eine Stunde später unter
    Das Licht, das wir von der Sonne wahr nehmen, ist vor rund 100.000 Jahren entstanden - hat aber von der Sonnenoberfläche zu uns nur gut acht Minuten gebraucht (ESO)
    Dabei gehen etwa vier Millionen Tonnen Materie buchstäblich verloren. Sie werden in pure Strahlung umgewandelt. Doch die Sonne hat genügend Masse, um viele Milliarden Jahre zu brennen.
    Photonen, die im Innern der Sonne entstehen, werden in den heißen Gasmassen immer wieder abgelenkt und erreichen erst nach etwa hunderttausend Jahren die Sonnenoberfläche.
    Acht Minuten später haben sie die Strecke bis zur Erde zurückgelegt und liefern uns Licht und Wärme. Auch in diesem Sommer heizt uns die uralte Sonnenstrahlung ein.