Der englische Astronom John Herschel vermutete, die Sonne leuchte gar nicht selber, sondern sei eine kalte erdähnliche Kugel, die von glühenden Wolken umgeben sei. Im 19. Jahrhundert vermutete der Potsdamer Physiker Hermann Helmholtz, die Sonne ziehe sich langsam zusammen, wobei Energie frei werde. Dieser Effekt könnte die Sonne immerhin einige Millionen Jahre lang ausreichend mit Licht und Wärme versorgen.
Erst nachdem Albert Einstein gezeigt hatte, dass sich Materie in Strahlung verwandeln lässt, kam man der Lösung des Rätsels entscheidend näher. Nach heutigen Modellen verschmelzen im Innern der Sonne pro Sekunde gut 600 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium.
Dabei gehen etwa vier Millionen Tonnen Materie buchstäblich verloren. Sie werden in pure Strahlung umgewandelt. Doch die Sonne hat genügend Masse, um viele Milliarden Jahre zu brennen.
Photonen, die im Innern der Sonne entstehen, werden in den heißen Gasmassen immer wieder abgelenkt und erreichen erst nach etwa hunderttausend Jahren die Sonnenoberfläche.
Acht Minuten später haben sie die Strecke bis zur Erde zurückgelegt und liefern uns Licht und Wärme. Auch in diesem Sommer heizt uns die uralte Sonnenstrahlung ein.