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Die Kultur der Katastrophe

Die Katastrophe in Japan erschüttert die Welt. Das menschliche Leid ist unermesslich, und selbst mit Fakten und Zahlen sind die Grenzen des Vorstellbaren erreicht.

Gerrit Jasper Schenk im Gespräch mit Karin Fischer | 27.03.2011
    Über 26.000 Menschen sind tot oder noch vermisst, und der Schaden wird mit über 220 Milliarden Euro als der "weltweit größte" Schaden überhaupt beziffert. Das Jahrhundertunglück aus Erdbeben, Tsunami und Nuklear-Katastrophe hat Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ebenso, wie es die Atomdebatte in Deutschland in einem nicht erwartbaren Ausmaß befeuert.

    Doch sind Menschen wirklich in der Lage, aus Katastrophen zu lernen? Gibt es kulturelle Unterschiede im Umgang mit ihnen? Und was hat der wissenschaftliche Fortschritt dabei bewirkt?

    Ein Blick in die Geschichte hilft, Erklärungsmuster für Katastrophen zu sehen und die Frage nach einem möglichen Lernfortschritt zu beantworten. Der Mittelalterexperte und Kulturwissenschaftler Gerrit Jasper Schenk leitet ein Forschungsprojekt an der Universität Heidelberg, das sich "Cultures of Disaster" nennt und Katastrophen vom Untergang Pompejis bis zum Klimawandel länder- und kulturenübergreifend untersucht. Mit ihm hat Karin Fischer über die Katastrophen vergangener Zeiten gesprochen.