Freitag, 19. April 2024

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Die Oberflächen der Asteroiden
Vier Pioniere, drei Kleinplaneten

Nach der Entdeckung der ersten Kleinplaneten zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb die Arbeit der Astronomen zunächst auf das Aufspüren möglichst vieler dieser Objekte beschränkt. Erst um das Jahr 1940 startete der Astronom Harald Fischer den Versuch, etwas über die Natur dieser Objekte zu erfahren.

Von Hermann-Michael Hahn | 24.11.2020
Mit Asteroiden (hier Gaspra) wollen sich manche Firmen eine goldene Nase verdienen.
Seit den 1970er-Jahren lässt sich aus dem Reflexionsverhalten der Asteroiden-Oberfläche (im Bild: Gaspra) grob deren chemische Zusammensetzung ableiten (NASA)
Fischer wollte aus dem von den Asteroiden reflektierten Licht Rückschlüsse auf das jeweilige Oberflächengestein ziehen. Er kam zu dem enttäuschenden Schluss, dass eine genaue Bestimmung des Vorkommens bestimmter Gesteinsarten unmöglich ist.
Gut 30 Jahre später unternahmen drei US-amerikanische Astronomen mit verbesserten Messtechniken einen neuen Versuch. Zwischenzeitlich war auch der langwellige Infrarotbereich gut zu beobachten, in dem es viele Unterscheidungsmerkmale gibt.
Die Bahn des Asteroiden 2411 Zellner zwischen Mars- und Jupiterbahn 
Die Bahn des Asteroiden 2411 Zellner zwischen Mars- und Jupiterbahn (JPL)
Die drei – Clark Chapman, David Morrison und Benjamin Zellner – verglichen die Spektren der Kleinplaneten mit denen von Meteoriten und konnten so eine erste grobe Klassifizierung der Asteroiden vornehmen. Anhand des reflektierten Lichts lässt sich erkennen, welche Stoffe auf der Oberfläche der Objekte vorkommen.
Ein Kollege von ihnen, Edward Bowell, der über 500 Kleinplaneten entdeckt hat, benannte drei nach diesen Pionieren der Asteroidenforschung. Sie erhielten in alphabetischer Reihenfolge die aufeinanderfolgenden Nummern 2409, 2410 und 2411. Der Begründer dieser Disziplin, Harald Fischer, wurde bisher vergessen. Nach ihm heißt noch kein Asteroid.