Die persische Gattin

Von der Herausforderung, im Iran zu heiraten

Die Emamzadeh Saleh Moschee in Tehran.
Wie lebt es sich eigentlich als persische Gattin? © AFP / Atta Kenare
Von Renata Borowczak · 14.11.2014
Anna heiratet in Deutschland schlicht und standesamtlich Ahmed, einen Iraner. Dann fährt sie mit ihm in sein Geburtsland, um die Verwandten kennen zulernen. Sie wird als Ahmeds Ehefrau mit Respekt und Zuneigung behandelt. Doch auf einer Erkundungsreise durch den Iran muss Anna feststellen, dass ihre deutsche Heiratsurkunde nicht zählt.
Nicht einmal ein gemeinsames Hotelzimmer darf sie mit Ahmed beziehen, ohne die Rezeptionistin zu gefährden. Anna und Ahmed müssten nach hiesiger Sitte heiraten – vor einem Mullah. Aber dann könnte Anna ohne das Einverständnis ihres Mannes nicht mal das Land wieder verlassen. Obwohl Ahmed seit über 40 Jahren in Deutschland lebt, wird Anna bei diesem Gedanken mulmig zumute.
Und überhaupt: Wie lebt es sich eigentlich als persische Gattin? Anna lässt sich von den Frauen ihrer neuen Familie erzählen – besonders ihre Schwiegermutter, eine lebendige Dame von 84 Jahren, erweist sich als wahre Scheherezade.