Die Scheringer- Saga (1/2)

Grüner Baum auf rotem Grund

Der Landwirt, Politiker und Offizier Richard Scheringer in einer zeitgenössischen Aufnahme mit seiner Frau.
Der Landwirt, Politiker und Offizier Richard Scheringer - eine zeitgenössische Aufnahme. © picture alliance/ dpa/ Heinrich Pöllot
Von Elke Suhr und Hermann Theißen · 25.10.2016
Das Bekenntnis des Leutnants a.D. Richard Scheringer zur KPD schlug 1931 wie eine Bombe ein. Bis dahin war er eine Heldengestalt der NS-Propaganda gewesen und wegen nationalsozialistischer Umtriebe im deutschen Heer verurteilt worden.
Die KPD machte ihn nun zu ihrer Galionsfigur bei ihrer Agitation für den Schulterschluss zwischen Reichswehr und Roter Armee gegen den Westen. Aus der Haft entlassen, zog Scheringer sich auf seinen Hof im bayerischen Kösching zurück, den ihm die Mutter gekauft hatte. Dort zeugte er ein Kind nach dem anderen, versteckte linke wie rechte Widerständler, träumte nach dem Hitler-Stalin-Pakt vom gemeinsamen Feldzug gegen den Westen, fand sich unversehens an der Ostfront, wo er sich für die Kameraden und gegen die Genossen entschied. Einen Teil seiner Kinder schickte Scheringer später zur Ausbildung in die DDR.
Er reiste für die KPD und die DKP durch die Lande, und auf seinem Hof traf er sich zu geselligen Abenden mit Ernst Jünger und Ernst von Salomon.

Produktion: DLF/MDR 2002

Teil 2 am 25.10.16 um 20:10 Uhr