Donnerstag, 25. April 2024

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Die Sonden auf der anderen Seite der Sonne
STEREO-Blick auf die Sonne

Morgen vor zehn Jahren sind die beiden STEREO-Sonden ins All gestartet. Die Mission untersucht, welche Folgen Materie- und Strahlungsausbrüche auf der Sonne für die Erde haben.

Von Dirk Lorenzen | 25.10.2016
    Die beiden STEREO-Sonden und die Sonne (künstlerische Darstellung)
    Die beiden STEREO-Sonden und die Sonne (künstlerische Darstellung) (NASA)
    Der Name STEREO ist gut gewählt, denn tatsächlich haben die beiden Sonden einen räumlichen Blick auf die Sonnenaktivität. Sie bewegen sich auf der Erdbahn, allerdings läuft die A-Sonde der Erde immer weiter voraus, während die B-Sonde immer weiter zurückfällt.
    STEREO-A und -B blicken von unterschiedlichen Positionen auf die Sonnenausbrüche und erfassen so deren räumliche Ausdehnung. Viele Male haben die Sonden buchstäblich von links und rechts zugesehen, wie eine Materiewolke auf die Erde zugerast ist.
    Im Laufe der Jahre haben sich die Sonden immer weiter von der Erde entfernt und haben nun sogar die Rückseite der Sonne im Blick. Erstmals können die Astronomen unseren Stern komplett beobachten und aktive Gebiete auch dann noch untersuchen, wenn sie von der Erde aus wegen der Drehung der Sonne nicht mehr zu sehen sind.
    Allerdings lieferte STEREO-B in den vergangenen beiden Jahren keine wissenschaftlichen Daten. Denn nach dem Überspielen neuer Software war der Funkkontakt wegen einer falsch ausgerichteten Antenne verloren gegangen.
    Die Sonnenforscher gaben die Hoffnung nicht auf und versuchten weiterhin, Kontakt zur Sonde zu bekommen. Vor knapp zwei Monaten ist dies tatsächlich geglückt und die Forscher hoffen, dass bald beide STEREOs wieder zuverlässig im Einsatz sind.
    STEREO-A arbeitet seit zehn Jahren tadellos und liefert ständig Bilder von der anderen Seite der Sonne.