Donnerstag, 28. März 2024

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Die Sounds der Digitalisierung
Rumorende Algorithmen

Navigationsgeräte weisen den Weg, Apps bestimmen den Alltag und ferngesteuerte Drohnen dominieren die Kriegsführung des 21. Jahrhunderts. Das Offline-sein ist schon längst zu einem Konzept von gestern geworden. Das gilt auch für viele Künstler.

Von Raphael Smarzoch | 14.03.2016
    Hände auf einer Computertastatur
    Modernes Hören und Komponieren - mit dem Laptop (picture alliance / dpa / Tim Brakemeier)
    Für sie sind die Grenzen zwischen materieller und digitaler Welt nicht mehr klar zu ziehen. Die daraus resultierenden Überlappungen, Effekte und Veränderungen manifestieren sich in neuartigen ästhetischen Phänomenen. Längst sind diese auch in der Musik zu beobachten: Jenseits von Remix, Mash-up oder Collage etabliert der Sound der Netzwerke neue Denkmodelle und Klänge.

    Die Sounds von heute ähneln hochauflösenden HD-Technologien und cineastischen Computereffekten. Zeitgenössische Internetproduzenten reflektieren in ihrer Musik virtuelle Lebenswelten und machen Tracks über unbelebte Objekte, Konsumartikel wie Haarverlängerungen, Kreditkarten oder synthetische Getränke. An die Stelle menschlicher Gesangsstimmen treten körperlose Datenstrahlen. Der Autor untersucht, wie sich Musik in Zeiten der unaufhaltsam voranschreitenden Digitalisierung verändert.