Dienstag, 16. April 2024

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Die Tränen des Laurentius

In den kommenden Nächten wird Sankt Laurentius bittere Tränen weinen und dadurch den Himmel mit hellen Lichtstreifen schmücken. Bekannt sind diese Tränen als Perseiden – Krümel des Kometen Swift-Tuttle, die als Sternschnuppen in der Erdatmosphäre verglühen. Zwar scheinen sie aus der Richtung des Sternbildes Perseus zu regnen, doch sehen Sie das kosmische Feuerwerk überall am Himmel. Chinesische Astronomen erwähnten den Sternschnuppenstrom zuerst im Jahr 36 n.Chr. In Europa brachte man ihn später mit Sankt Laurentius in Verbindung – einem frühen Märtyrer. Am 6. August des Jahres 258 ließ der römische Kaiser Valerian den Papst und sechs enge Vertraute hinrichten. Vier Tage später tötete man auch Laurentius – wahrscheinlich durch Enthauptung.

Damond Benningfield | 10.08.2002
    Die Legende beschreibt einen grausameren Tod. Demnach verbrachte Laurentius seine letzten Tage damit, den Besitz der Kirche zu verteilen. Als er die Schätze vorlegen sollte, wies er auf die Armen und Kranken und sagte, sie seien der Schatz der Kirche. Daraufhin soll Valerian so erzürnt gewesen sein, dass er befahl, Laurentius bei lebendigem Leib zu rösten. In jener Nacht soll es einen besonders starken Sternschnuppenregen gegeben haben – die Perseiden. Da sie sich in jedem Jahr am Todestag des Laurentius – also am 10. August - besonders zahlreich zeigten, bezeichnete man sie als die Tränen des Laurentius. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Maximum der Perseiden etwas verschoben. Heute fällt es in die Zeit vom 10. bis zum 14. August. Trotzdem nennt man sie auch heute noch die ”Tränen des Laurentius”.