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Digitales Logbuch
Appscheu

App klingt so wie ab - und schon haben Journalisten und Marketing ein neues Wortspielzeug mit dem sie alle möglichen lustigen oder auch weniger lustigen Dinge anstellen können.

Von Achim Killer | 12.09.2015
    Was ist ein Porsche mit Internet-Anschluss? – App-Gefahren! Ha! Nein, kein Witz, sondern die Überschrift zu einem Artikel über ein CeBIT-Exponat. Findet man jetzt überall, diese lustigen Wortspiele mit App. Im Spiegel: Ein Professor beschwert sich über Studenten, die mit ihren Handy spielen, statt ihm aufmerksam zuzuhören. Überschrift: App-gelenkt. Die Studenten seien App-hängig, findet der Professor. Ein Artikel über Trojaner auf dem Smartphone: App-gehört. Man müsse sein Handy app-sichern. Ein Kreativer schreibt bei Burda über Internet-Journalismus: App-gedreht. So wie die lustigen Handy-Spiele. Auch die sind app-gedreht.
    Journalismus, Handy-Spiele, alles app-gedreht, weil’s so witzig ist. Wird aber auch gerne bei ernsten Themen genommen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum. Deswegen werden so viele Lebensmittel weggeworfen. Man könne seinen Kühlschrank ja aber auch mit so einem Progrämmchen überwachen. App-gelaufen heißt das. O ja! Diese Witzbolde in den Medien und im Marketing, sie haben eine neue Metapher, ein Bild, quasi ein App-Bild. Also find’s ja mittlerweile ganz schön app-gegriffen, app-geleiert, app-genutzt und app-gedroschen. Mich schreckt sowas app. Eine richtige App-scheu hab ich inzwischen dagegen entwickelt. Es ist app-solut app-artig. Kann man das denn nicht app-stellen? App-schaffen. Oah! Ha! Ich darf mich nicht so aufregen. Bevor ich app-heb... hau ich app. Ich mach jetzt einen App-Gang. Und niemand, niemand kann mich davon app-halten.