Donnerstag, 25. April 2024

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Digitales Logbuch: Passwortmanager

Ah, die viele Passwörter und PINs. Ich kann sie mir nicht merken. Deshalb habe ich mir jetzt einen Passwortmanager zugelegt: die Bibel. Die Weisheiten der Heiligen Schrift hat man ja immer parat.

Von Achim Killer | 31.07.2010
    Hat am Anfang gut funktioniert. Bei Google-Mail beispielweise. Google scannt ja die Nachrichten und packt Werbung dazu. Google weiß, was ich gesucht hab, und die Konzerntochter Doubleclick, welche Sites ich ansurfe. Google – genau! 29-15: Jesaja, Kapitel 29, Vers 15: "Wer sieht uns, und wer kennt uns?"

    Von der Microsoft-Site hol ich mir immer die neusten Pressemitteilungen zum Internet-Explorer. Mein Passwort ist: 08-07. Denn bei Hesekiel lesen wir da: "Und siehe, es war ein Loch." Oder: Beim liberalen Forum einer Regierungspartei hab ich mich registriert und diskutier’ dort mit - über Mehrwertsteuer. Mein Nickname ist: "Hotelier", Passwort: 19-06. An dieser Stelle nämlich heißt es in den Sprüchen Salomos: "Alle sind Freunde des, der Geschenke gibt."

    Jetzt aber hat der Geldautomat meine EC-Karte eingezogen. Drei Mal die falsche PIN. Zuerst hab’ ich gedacht: 18-13 wegen Hesekiel: "Wer auf Wucher gibt und Zins nimmt, sollte der leben?" Das war’s nicht. Dann hab ich mir überlegt: Vielleicht war’s doch was Aktuelles? Für die Bankenkrise, da müssen wir jetzt ja alle bezahlen. 18-27 – Hiob: "Und der Unschuldige wird das Geld austeilen." War’s aber auch nicht. Die Banker haben alle Besserung gelobt. 02-01 – 1. Petrusbrief: "So leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei." Blöd war das. Das ist ein frommer Wunsch, aber keine PIN. Jetzt, wo’s zu spät ist, ist mir’s wieder eingefallen: Sprüche Salomos, 17,16: "Was soll dem Narren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, so er doch ein Narr ist?"