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Diskriminierung im Tennis
"Im Sport geht es doch um Fairness"

Seit kurzer Zeit sorgen abfällige Bemerkungen über die Bedeutung des Damen-Tennis für Entrüstung. Die deutsche Tennisspielerin Laura Siegemund bekundete im Deutschlandfunk ihren Unmut über die Debatte. Sie würde das viele Preisgeld für die Spitzenspieler lieber an anderer Stelle sehen.

Laura Siegmund im Gespräch mit Marina Schweizer | 26.03.2016
    Die deutsche Tennisspielerin Laura Siegemund
    Die deutsche Tennisspielerin Laura Siegemund (dpa)
    Sie persönlich habe solche krassen Aussagen noch nicht erfahren, sagte Laura Siegmund im Deutschlandfunk. "Ich bin der Meinung, dass man in der heutigen Gesellschaft für die gleiche Arbeit, das gleiche Geld bekommen sollte", sagte die Weltranglisten-43.

    Es sei aber nach wie vor auch heute noch ein Problem, dass die Leistung von Frauen denen von Männern nicht ganz gleich gestellt sei - leider anscheinend auch immer noch im Tennis. "Dabei haben die Frauen den gleichen Aufwand", stellte Siegemund klar.
    "Im Sport geht es doch um Fairness"
    Für die Gesellschaft wäre es ein falsches Zeichen, wenn es unterschiedliche Gehälter geben würde. "Ich finde es extrem schade, dass die ATP und die WTA so gegeneinander arbeiten. Im Sport geht es doch um Fairness, Miteinander und Teamgeist."
    Lieber die Breite unterstützen

    Im Tennis werde im Vergleich zu anderen Sportarten auf extrem hohem Niveau geklagt, denn die Top-Leute würden sehr gut verdienen. "Da wäre es sinnvoller in die Breite zu gehen", sagte Siegemund. "In den Qualifikationsrunden zahlt man alles selber und kommt keinerlei Unterstützung. Die Spieler zwischen 100-200 sollten Hotelnächte bekommen, damit die überhaupt das Tourleben finanzieren können", schlug die gebürtige Filderstädterin vor.
    Das gesamte Gespräch können Sie bis zum 26. Oktober 2016 in unserer Mediathek oder als Audio-on-Demand nachhören.