Algol ist der bekannteste Bedeckungsveränderliche. Er besteht aus zwei Sternen, die sich so umkreisen, dass der hellere von beiden alle knapp drei Tage hinter dem dunkleren entlang zieht. Da während dieser Zeit sein Licht nicht bis zu uns vordringen kann, nimmt die Gesamthelligkeit beider Sterne dann vorübergehend ab – und genau dies geschieht heute Nacht.
Am frühen Abend leuchtet Algol noch mit seiner gewohnten Helligkeit als Stern der zweiten Größenklasse. Damit ist er der zweithellste Stern im Perseus, dessen Umrisse an eine leicht verbogene Wünschelrute erinnern. Er ist deutlich heller als sein rechter Nachbarstern rho Persei.
Aber es dauert nicht lange, bis aufmerksame Beobachter einen allmählichen Helligkeitsabfall erkennen. Im Laufe des Abends steigt Algol zwar immer höher empor, wird dabei aber trotzdem dunkler. Dabei treten die Sterne hoch am Himmel normalerweise klarer hervor als knapp über dem dunstigen Horizont.
Am deutlichsten wird dies im direkten Vergleich mit rho Persei: der Helligkeitsunterschied zwischen den beiden Sternen nimmt stetig ab, bis Algol etwa zwanzig Minuten vor Mitternacht sogar geringfügig dunkler erscheint als sein rechter Nachbarstern. Danach kehrt sich die Entwicklung wieder um, und in den folgenden Stunden steigt die Helligkeit von Algol wieder auf den normalen Wert an. Sie bleibt dann bis Freitag Abend unverändert – dann kommt es zur nächsten Bedeckung.