Samstag, 20. April 2024

Archiv

Dokument der Woche, 23.1.2015
"Die Währungsunion ist nicht zum Nulltarif zu haben“

Zuerst war der Ruf nach Freiheit und Demokratie, vor über 25 Jahren in der DDR. Doch schon bald nach dem Mauerfall folgten die Rufe nach der Einheit – und nach mehr Wohlstand. Über eine mögliche Währungsunion sprach der DLF damals mit Ingrid Matthäus-Maier, der SPD-Finanzexpertin dieser Tage.

Falk Schwarz im Gespräch mit Ingrid Matthäus-Maier | 23.01.2015
    Die deutsche Politikerin Ingrid Matthäus-Maier (SPD, früher FDP). Von 1979 bis 1982 war sie Vorsitzende des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages.
    Ingrid Matthäus-Maier als junge Politikerin in den späten 1970er Jahren (picture-alliance / dpa)
    Die Inkarnation des Wohlstands schien vielen Bürgern in der DDR die D-Mark. "Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, gehn wir zu ihr", so lautete das Motto – und es blieb nicht beim Rufen. Zehntausende von DDR-Bürgern verließen nach der Maueröffnung jeden Monat ihre Heimat und suchten in der Bundesrepublik ihr Glück.
    Der Zustand der DDR-Wirtschaft war vielen noch nicht klar
    Doch viele Politiker im Westen konnten angesichts jahrzehntelang geschönter Zahlen aus Ost-Berlin immer noch nicht glauben, wie katastrophal es um die DDR-Wirtschaft stand und wie dringend der Handlungsbedarf war. Das bekam auch Ingrid Matthäus-Maier zu spüren, die damalige finanzpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag. Sie hatte sich über die Weihnachtsferien Gedanken gemacht, wie man die beiden deutschen Währungen zusammenführen konnte – und erntete dafür in den ersten Wochen nicht nur Misstrauen in der eigenen Partei, sondern auch Hohn und Spott der damaligen CDU/FDP-Regierung.
    Zu diesem Dokument der Woche haben wir im Januar 2015 folgendes Interview mit Ingrid Matthäus-Maier geführt.