Freitag, 19. April 2024

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Dokumente der Woche
Ein Blick zurück mit dem Deutschlandfunk – und auf ihn selbst

Der Deutschlandfunk erinnert an die Umbruchzeit in Deutschland und in Europa vor 25 Jahren. Mit der Reihe "Dokumente der Woche" wollen wir aber auch zeigen, wie unser Sender damals war und wie er sich verändert hat. DLF-Journalisten und Akteure von 1989 kommen zu Wort.

01.10.2014
    Im Herbst 1989 waren die Ausreise zahlreicher Flüchtlinge und die Großdemonstrationen in etlichen Städten der DDR der Anfang vom Ende des SED-Staates. Auch das Ende der deutschen Teilung war besiegelt. So sieht es im Rückblick aus, logisch und zwangsläufig.
    In der Zeit selbst war dagegen wenig klar. Es war völlig offen, wohin die Reise gehen würde. Drohte ein gewaltsames Einschreiten der DDR-Staatsmacht? Schließlich hatte die DDR-Führung die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China begrüßt. Würde es den von nicht wenigen erhofften Neuanfang im Sozialismus geben? Sicher dagegen waren sich viele nur in einem Punkt: eine Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik könnte es nicht geben, schon allein wegen des Widerstands aus Moskau.
    Vielfältiges Angebot des DLF
    Ein Vierteljahrhundert später beschäftigt sich der Deutschlandfunk vielfältig mit dem, was war und dem, was wurde. Wir erinnern an 25 Jahre Mauerfall, präsentieren Ihnen mit den "Mauersplittern" die „Dokumente einer Revolution". DLF-Reporter Jörg-Christian Schillmöller beginnt am 3. Oktober im äußersten Westen unseres Landes eine Wanderung, die er zum Tag der Deutschen Einheit 2015 im äußersten Osten abschließen will. In verschiedenen Sendungen und auf der Seite "Zwölf mal Deutschland" berichtet unser Kollege über den Stand der Einheit.
    Ein historischer Aufkleber zur "Musikbox" im Deutschlandfunk. 
    Seit dem Sendebeginn 1962 versuchte der Deutschlandfunk, die Menschen in Ost und West zusammen zu bringen, etwa mit der "Musikbox". (Deutschlandfunk)
    Historische Zeugnisse sowie Gespräche mit Journalisten und Akteuren
    Einen ganz anderen Blick werfen die „Dokumente der Woche" auf die Zeit vor 25 Jahren. Wir haben dabei nicht nur die Zeitgeschichte im Fokus, sondern auch die Geschichte des Deutschlandfunks und seiner Hörer. Woche für Woche präsentieren wir Ihnen ein Ton-Dokument aus unserem Archiv. Diese Sendungen sind heute historische Zeugnisse. Sie sind aber auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie Radio sich damals anhörte und wie Journalisten in dieser Zeit gearbeitet haben. Sie zeigen, wie der Deutschlandfunk damals war und wofür der Sender und seine Mitarbeiter standen.
    "Radionacht" und deutschlandfunk.de
    Zu jedem "Dokument der Woche" sendet die "Radionacht" ein Gespräch, das diese Perspektive vertieft. Wir sprechen mit Kollegen, aber auch mit Akteuren, die das Geschehen im Herbst 1989 mitgeprägt haben. Sie erinnern sich jetzt für Sie und kommentieren die Ereignisse und den Journalismus dieser aufregenden Zeit aus heutiger Sicht.
    Die Zeit der Friedlichen Revolution, des Mauerfalls und der Wiedervereinigung, das sind für alle unvergessliche Wochen und Monate. Das gilt natürlich auch für den Deutschlandfunk, den "Einheitssender". Alle "Deutschlandfunker", ob Redakteurin oder Techniker oder in der Verwaltung, hatten lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Wie wir und unsere früheren Kollegen in dieser Ausnahmesituation gedacht, gefühlt und gesendet haben, auch das wollen wir Ihnen zugänglich machen.
    Die "Info Intern"-Ausgabe 2/89 des Deutschlandfunk. 
    DLF-Mitarbeiterzeitschrift "Info Intern"- Titelseite der Sonderbeilage zum Mauerfall, November 1989. (Deutschlandfunk)