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Doping-Flaschen
WADA und Berlinger beenden Zusammenarbeit

Nach Berichten über Sicherheitsmängel will die Schweizer Firma Berlinger die Produktion von Flaschen für Doping-Proben einstellen. Das teilten das Unternehmen und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mit. 

Von Dietrich Karl Mäurer | 10.03.2018
    Zwei Glasflaschen mit Urin für die A und die B Probe, aufgenommen am 16.08.2013 in der Zentrale der PWC Gesellschaft für medizinische Testverfahren im Sport GmbH in Gilching (Bayern). Die Flaschen lassen sich nach dem Zudrehen durch einen speziellen Verschluss nicht wieder öffnen. Foto: Peter Kneffel/dpa | Verwendung weltweit
    Die betroffenen Flaschen sollten sich nach dem Zudrehen durch einen speziellen Verschluss eigentlich nicht wieder öffnen lassen. (dpa)
    Vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hatte die ARD über Sicherheitsmängel bei den Fläschchen der Ostschweizer Firma Berlinger berichtet. Beim neuesten Modell der Glasbehälter für Urinproben gab es offenbar Probleme mit dem Verschluss. Aus Sorge um mögliche Manipulationen hatte das Unternehmen darauf ein älteres Modell zu den Winterspielen geschickt.
    WADA sucht nach Alternativen
    Nachdem nun bei Labortests Glasbrüche festgestellt wurden, entschied die BerlingerGroup, dass sie die Produktion der Fläschchen mittelfristig einstellen werde. Mit der der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA habe man vereinbart, dass in einer Übergangsphase die Behälter weiterhin geliefert werden. So sollen Engpässe vermieden werden. Die WADA teilte mit, man suche jetzt nach alternativen Lieferanten. Das Internationale Olympische Komitee, das Paralympische Komitee und die nationalen Anti-Doping-Agenturen seien schriftlich über die Situation informiert worden.
    Berlinger produzierte seit den 90er-Jahren Behälter und Sicherheitslösungen für Dopingproben. Die Fläschchen des Schweizer Unternehmens wurden seit Sydney 2000 bei allen olympischen Spielen eingesetzt. Künftig will sich die Firma auf das Kerngeschäft – nämlich High-Tech-basierte Kühlketten – konzentrieren.