Mittwoch, 24. April 2024

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Doping im Radsport
"Ich würde mir mehr Transparenz wünschen"

Der Manager des deutschen Radteams Bora-hansgrohe, Ralph Denk, hält nicht alle UCI-World-Teams für glaubhaft. In der Presse lese man über Cortison-Verabreichungen und Cortison-Missbrauch beim Team Sky. Man könne deshalb etwas mehr Transparenz vom britischen Rennstall erwarten, sagte er im Deutschlandfunk.

Ralph Denk im Gespräch mit Philipp May | 05.03.2017
    Bora-Hansgrohe-Fahrer Peter Sagan beim 69. Kuurne-Brussels-Kuurne-Rennen.
    Bora-hansgrohe-Fahrer Peter Sagan beim 69. Kuurne-Brussels-Kuurne-Rennen in Belgien. (imago sportfotodienst)
    Das deutsche Radteam Bora-Hansgrohe ist in diesem Jahr durchwachsen in die World Tour gestartet. Nach dem Erfolg von Weltmeister Peter Sagan beim Radsport-Klassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne in Belgien, wirft der Sturz von Kapitän Emanuel Buchman bei der Paris-Nizza Rundfahrt das Team zurück. Trotzdem blicke man zuversichtlich in die Saison, sagte Teamchef Ralph Denk. "Wir dürfen an allen Rennen teilnehmen und sind nicht mehr auf Wildcards angewiesen."
    Damit wachse natürlich auch der Erfolgsdruck: "Die Sponsoren haben kräftig aufgestockt. Hansgrohe ist neu dazugekommen – auch der Fahrradhersteller Specialized. Dadurch steigt das Budget, aber auch die Erwartungshaltung."
    Team Sky in der Kritik
    In Sachen Doping hält Teamchef Renk nicht alle Teams der World Tour für glaubwürdig. Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD hatte schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins und sein damaliges Team Sky erhoben. Rätselhafte Medikamenten-Lieferungen aus dem Jahr 2011 sorgten für Ungereimtheiten. Renk wünscht sich von Sky mehr Transparenz: "Das Team Bora-hansgrohe gehört dem MPPC an, der Vereinigung für den glaubwürdigen Radsport - und Sky ist nicht mehr Mitglied dieser freiwilligen Organisation. Man liest über Cortison-Verabreichungen, eventuell sogar über Cortison-Missbrauch. Es wäre schön, wenn das Team Sky auch Mitglied der MPPC werden würde."
    Nichtsdestotrotz sei das Doping-Problem im Radsport kleiner geworden: "Der Radsport hat ganz schlechte und schwarze Jahre hinter sich und es hat sich viel getan. Ich würde sagen, der Radsport hat das engmaschigste Kontrollsystem im gesamten Sport.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.