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Doping im Radsport
Vorwürfe gegen Tour-Sieger Wiggins und Team Sky

Die britische Anti-Doping-Agentur UKAD erhebt schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins und sein damaliges Team Sky. Rätselhafte Medikamenten-Lieferungen aus dem Jahr 2011 sorgen für Ungereimtheiten.

Von Olivia Gerstenberger | 02.03.2017
    Bradley Wiggins feiert seinen Sieg bei der Tour de France
    Vorwürfe gegen Ex-Radsportler Wiggins (picture alliance /dpa /Jerome Prevost/L´Equipe /Pool)
    Die britische Anti-Doping-Agentur wirft dem Rennstall Sky, dessen Manager Dave Brailsford und Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins vor, bei den Untersuchungen möglicher Doping-Verstöße nicht zu kooperieren und mindestens "Verschleierung" betrieben zu haben.
    So ist der ehemalige Teamarzt Robert Freeman nicht zu einer Sitzung des Parlamentsausschusses erschienen. Dort sollte er zu den Unregelmäßigkeiten rund um das Sky-Team aussagen – unter anderem zu den dubiosen Medikamenten-Lieferungen per Kurier an Wiggins vor sechs Jahren.
    Kurier für ein Hustenmittel?
    Bei dem Medikament habe es sich laut Sky-Manager Brailsford angeblich um ein harmloses Hustenmittel gehandelt. Es gebe allerdings keinerlei Beweise für diese These, erklärte die britische Anti-Doping-Agentur. Aufzeichnungen darüber seien bei einem Laptop-Diebstahl abhandengekommen, hatte Teamarzt Freeman erläutert. Ebenfalls nicht mehr oder nur stückhaft vorhanden seien weitere Dokumentationen von Dopingproben des inzwischen vom Radsport zurückgetretenen Wiggins.
    Das Team Sky, das stets eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Doping propagiert, wies die erhobenen Vorwürfe zurück und behauptete, man habe mit der britischen Anti-Doping-Agentur vollständig zusammengearbeitet und werde das auch weiterhin tun.
    (mit Material von dpa)