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Doping in Russland
"Im Hintergrund hat sich wenig getan"

Ende 2014 löste die Dokumentation "Geheimsache Doping" ein Erdbeben in der Sportwelt aus. Einer der belasteten Funktionäre ist der nun zurückgetretene Präsident des russischen Leichtathletik-Verbands, Walentin Balachnitschew. Diese Personalie sei aber nur die Spitze des Eisbergs, so Autor Hajo Seppelt.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Matthias Friebe | 14.02.2015
    Eine Doping-Kontrollstation am Biathlon-Center in Krasnaja Poljana während der Olympischen Spiele von Sotschi.
    Russische Anti-Doping-Agentur bleibt suspendiert (picture alliance / dpa - Hendrik Schmidt)
    Balachnitschew sei als Chef des russischen Leichtathletikverbnades nicht mehr zu halten gewesen, sagte Hajo-Seppelt, der Autor der ARD-Dokumentation, über den Rücktritt im Deutschlandfunk. "Es gibt einfach zu viele Belege und Indizien, dass er selber persönlich involviert in dubiose Praktiken war", so Seppelt im DLF. Bereits Mitte Dezember hatte Balachnitschew sein Amt als Schatzmeister des Weltverbandes IAAF zumindest vorübergehend niedergelegt. Eine Rückkehr bezeichnete Hajo Seppelt als ausgeschlossen.
    Der Autor stellte im Deutschlandfunk jedoch fest, das nach wie vor einige Athleten, Trainer und Ärzte, die in der Dokumentation erheblich belastet worden waren, bisher unbelangt geblieben seien. Er beobachte, wie belastete Trainer nach wie vor an Meisterschaften und Qualifikationskämpfen teilnähmen. "Da hat sich bisher im Hintergrund recht wenig getan." Deshalb sei Balachnitschew nur die Spitze des Eisberges. "Da muss natürlich noch viel mehr folgen, forderte Seppelt.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 14. August nachhören.