Donnerstag, 18. April 2024

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Doping
"Medaillen per Post bekommen ist ernüchternd"

Es war einer der spannendsten Wettkämpfe in London 2012. Im Hammerwerfen der Frauen bekam Betty Heidler erst nachträglich nach einem falsch gemessenen Versuch die Bronzemedaille. Nun ist es Silber, denn die Siegerin Tatjana Lyssenko wurde bei einem Nachtest des Dopings überführt. "Ernüchternd" nennt Heidler das im DLF.

Betty Heidler im Interview | 16.10.2016
    London 2012 - Siegerehrung der Hammerwerferinnen
    London 2012 - Siegerehrung der Hammerwerferinnen (dpa/picture-alliance/epa/KARABA)
    "Diese Medaille bedeutet für mich nur etwas Genugtuung. Per Post die Medaille zugeschickt zu bekommen und die eigene Bronzemedaille wegschicken zu müssen ist ernüchternd", sagt Betty Heidler.
    Bitter findet sie die Änderung vier Jahre später vor allem für die damals Viertplatzierte Chinesin und die eigentliche Olympiasiegerin Anita Wlodarczyk aus Polen, die nicht entsprechend geehrt wurden.
    Ernüchternd ist das nachträgliche "Medaillen-Upgrade" auch finanziell für Heidler. Denn sie hätte zwar bei nachgewiesenem eigenem Doping ihre Sponsoren Prämien zurückzahlen müssen. Die höhere Prämie nach dem Doping anderer wird allerdings nicht nachgezahlt.