Samstag, 20. April 2024

Archiv

Doping-Nachtests zu Olympia 2008
"Nicht unter den Teppich kehren"

Bei jamaikanischen Sprintern wurde nach ARD-Recherchen über Doping-Nachtests zu Olympia 2008 Clenbuterol nachgewiesen. Konsequenzen gibt es allerdings nicht: Es könne nicht ausgeschlossen werden, so die Erklärung der WADA, dass die verbotene Substanz durch kontaminiertes Fleisch aufgenommen wurde. Der deutsche Sprinter Sven Knipphals ist enttäuscht: "Es muss ein Verfahren eingeleitet werden", sagte er im DLF.

Sven Knipphals im Gespräch mit Bastian Rudde | 16.04.2017
    Der deutsche Sprinter Sven Knipphals während des 100-Meter-Laufs bei der Weltmeisterschaft in Peking 2015.
    Der deutsche Sprinter Sven Knipphals während des 100-Meter-Laufs bei der Weltmeisterschaft in Peking 2015. (picture-alliance/ dpa / Maichael Kappeler)
    Natürlich sei es schwierig, das Essverhalten von Sportlern nach mehr als acht Jahren nachzuvollziehen, sagte Sven Knipphals in der Sendung Sport am Sonntag. Trotzdem müsse die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA in seinen Augen dringend eine Untersuchung einleiten: "Das muss untersucht werden - zumindest sollten die Sportler befragt werden." Bekannt geworden war der Fall durch Recherchen der ARD-Dopingredaktion.
    Was Dopingvorwürfe in seiner Sportart angeht, habe er "in letzter Zeit immer mal wieder das Gefühl gehabt, dass mit zweierlei Maß gemessen wird und dass, wenn es um viel Geld geht, eher mal was unter den Teppich gekehrt wurde." Knipphals betonte aber auch, dass vieles davon Spekulation sei: "Ich kann das nicht wirklich bewerten."
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate lang als Audio-on-Demand nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.