Donnerstag, 28. März 2024

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Dopingbeichte: Danilo Di Luca
"Sauberer Radsport ist eine Illusion"

Wegen mehrfacher Dopingvergehen wurde der italienische Radrennfahrer Danilo Di Luca Ende 2013 auf Lebenszeit gesperrt. Nun legt er in seinem Buch "Siegesbestien" dar, wie und warum er gedopt hat: "Ich habe mich dafür entschieden, Radsportler zu sein", sagte er im DLF-Sportgespräch, "und dazu gehört auch Doping."

Danilo Di Luca im Gespräch mit Jan-Christoph Kitzler | 29.05.2016
    Der italienische Radprofi Danilo Di Luca bei der Tour of Austria 2012 in Kitzbühel.
    "Hätte ich nicht gedopt, hätte ich niemals gewonnen", schreibt der ehemalige Radprofi Danilo di Luca in seinem Buch "Siegesbestien". (dpa / picture alliance / Expa/ Juergen Feichter)
    Er galt als einer der erfolgreichsten Radfahrer seiner Generation, hatte mehrere Eintagesklassiker gewonnen und 2007 sogar den Giro d’Italia - doch sein Name stand auch für die dunkle Seite des Radsports: Wegen mehrfacher Dopingvergehen wurde der Italiener Danilo Di Luca Ende 2013 schließlich auf Lebenszeit gesperrt.
    Italien-Korrespondent Jan-Christoph Kitzler mit dem ehemaligen Radprofi Danilo Di Luca (links).
    Italien-Korrespondent Jan-Christoph Kitzler hat den Ex-Radprofi Danilo Di Luca (links) in Pescara getroffen. (Deutschlandfunk / Jan-Christoph Kitzler)
    In seinem Buch "Siegesbestien" beschreibt der Ex-Radprofi nun ziemlich nüchtern, wie er früher gedopt hat und warum er damit angefangen hat: "Ich bin Rennen gefahren, seit ich acht Jahre alt war und ich habe immer gewonnen", erzählt Danilo Di Luca im DLF-Sportgespräch. "Dann bin ich Profi geworden und auf einmal habe ich nicht mehr gewonnen."
    Doping gehört dazu
    Also habe er sich entschieden, mit unerlaubten Mitteln nachzuhelfen - und angefangen, zu dopen. "Niemand hat mich dazu gezwungen", sagt der ehemalige Radrennfahrer. Seiner Ansicht nach gehört zum Alltag eines Radprofis eben auch Doping. "Ich behaupte nicht, dass alle gedopt sind", erklärt Danilo Di Luca - aber er würde seine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass es nicht so ist.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.