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Dopingopfer
"Ein großangelegter Menschenversuch"

Die Situation der Doping-Opfer ist auch 25 Jahre nach dem Mauerfall immer noch dramatisch. Für viele Betroffene gibt es kaum Hilfe. Doch jetzt will der Bund nach den Worten des parlamentarischen Staatssekretärs Ole Schröder Gelder bereitstellen.

Ole Schröder im Gespräch mit Philipp May | 03.10.2015
    Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, in Anzug und mit Brille vor einer blauen Wand sitzend
    Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium (dpa/picture alliance/Bernd von Jutrczenka)
    Die Opfer des DDR-Zwangsdoping-Systems sollen weitere finanzielle Hilfen vom Bund erhalten.10,5 Millionen Euro soll der Bundestag im Nachtragshaushalt zur Verfügung stellen, sagte Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im zuständigen Bundesinnenministerium dem Deutschlandfunk. Damit sollen rund 1000 weitere Doping-Opfer eine Einmalzahlung von 10.500 Euro erhalten.
    Verknüpft an diese Ankündigung ist aber auch eine Forderung an den deutschen Sport. Schröder forderte den Deutschen Olympischen Sportbund auf, den gleichen Betrag zu hinzuzuschießen.
    Schröder betonte, dass sich jetzt 25 Jahre nach der Wiedervereinigung bei vielen ehemaligen Sportlern und Sportlerinnen der DDR die Spätfolgen des Dopings zeigten. Er sprach von einem "großangelegten Menschenversuch", wo schon Kinder mit Hormonen behandelt worden seien. "Unser Ziel ist es jetzt, auch wenn wir das Leid nie ganz entschädigen können, den Betroffenen zumindest eine Hilfe zu geben."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 3. April 2016 nachhören.