Freitag, 19. April 2024

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Dota Kehr & Band
Intelligente Lieder wider den Mainstream

Kompromisslos ist Dota Kehr schon immer gewesen. Die Musikerin und Produzentin hat weder Angst sich treu zu bleiben, noch sich zu verändern. Ihre poetischen und sozialkritischen Lieder verpackt sie mit ihrer Band Dota mittlerweile in Clubsounds und Elektro-Grooves.

Am Mikrofon: Thekla Jahn | 01.07.2016
    Die Sängerin Dota mit Gitarre am Mikrofon auf der Bühne des Theaterkahns in Dresden umgeben von drei Musikern an Keyboard, Schlagzeug und E-Gitarre
    Die Band "Dota" auf dem Theaterkahn in Dresden (Carsten Nüssler)
    So klar wie ihre Stimme, so ungekünstelt und direkt ist auch der Blick, den Dota Kehr auf sich und die Welt wirft. Und was die Musikerin daraus macht, sind Songtexte, wie sie hierzulande kaum zu finden sind: tiefgründig, witzig und empfindsam zugleich. Das war schon so, als sie noch Straßenmusik machte und mit ihrer Band "Dota und die Stadtpiraten" 2003 das Debütalbum "Kleingeldprinzessin" einspielte. Nach wie vor ringt Dota Kehr bei ihren Texten um den treffenden Ausdruck, meidet Klischees. Schnelle, einfache Antworten sind ihr zuwider, ebenso wie Kompromisse, bei denen man sich und seine Werte verrät. Konsequenterweise hat die Musikerin ihr eigenes Label gegründet und "Kleingeldprinzessin" genannt. So bleibt sie unabhängig von Begehrlichkeiten der großen Labels.
    Keine Gefahr
    Ihr aktuelles Album heißt "Keine Gefahr". Das sei als Kontrapunkt gedacht, zu einem Lebensgefühl, das sich ohne Not breit gemacht hat in unserer Gesellschaft.
    "Ich fand es schön, das mal zu sagen:'Keine Gefahr', weil ich den Eindruck hatte, es wird so wahnsinnig viel Angst geschürt und verbreitet".
    Gemeinsam mit ihren Bandmitgliedern - dem E-Gitarristen Jan Rohrbach, dem Keyboarder und Sounddesigner Jonas Hauer und dem Schlagzeuger und Klangtüftler Janis Görlich - hat Dota Kehr nach stimmigen Arrangements für die Stücke gesucht und lange an ihrem neuen elektronischen Sound gebastelt.
    "Wir sind alle Erdenbewohner"
    Auf musikalischen Grenzen zu bestehen sei ebenso unnatürlich wie auf geographischen. Weshalb Dota in einem ihrer aktuellen Songs - 'Grenzen' - einen Pass für alle Menschen fordert, in dem einfach nur steht: 'Erdenbewohner'.
    "Wir sind alle Erdenbewohner. Ich meine: Ein Planet, eine Menschheit. Es ist ein ganz naiver Ansatz. Aber gerade bei so unendlich verworrenen und komplexen Themen ist es auch erlaubt - als Dichter, als Künstler - einfach einen Schritt zurückzutreten und den Blick zu heben und zu sagen: Das ist doch vielleicht die Richtung, die Utopie, auf die wir zugehen könnten, sollten."
    Aufnahme vom 3.6.2016 auf dem Theaterkahn, Dresden.
    Nach Ausstrahlung können Sie das Konzert sechs Monate online nachhören.