Freitag, 19. April 2024

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Draconiden-Sternschnuppen
Die Funken des launischen Drachens

Mit Einbruch der Nacht steht das Sternbild Drache hoch am Nordhimmel. Der Kopf des Fabelwesens befindet sich nahe dem Zenit. Noch bis zum Wochenende könnte der Drache tatsächlich Feuer speien.

Von Dirk Lorenzen | 07.10.2016
    Das Sternbild Drache steht abends hoch am Nordhimmel
    Das Sternbild Drache steht abends hoch am Nordhimmel (Stellarium)
    In den kommenden Nächten zeigt sich der Sternschnuppenstrom der Draconiden. Dessen Aktivität ist nur schwer vorherzusagen: Manchmal gibt es Ausbrüche von einigen hundert Sternschnuppen pro Stunde, manchmal huschen nur ganz vereinzelt Meteore über den Himmel.
    Die Erde kreuzt in diesen Tagen die Bahn des Kometen Giacobini-Zinner, auf der Steinchen und Staubpartikel offenbar sehr ungleichmäßig verteilt sind. Trifft die Erde auf eine recht dichte Wolke, flammen viele Sternschnuppen auf. Kreuzt sie ein eher leeres Stück der Kometenbahn, sind kaum Meteore zu sehen. Die beste Beobachtungszeit ist vom frühen Abend bis etwa Mitternacht.
    Der Ursprungskomet läuft alle sechseinhalb Jahre um die Sonne herum. Er wurde im Jahr 1900 von Michel Giacobini vom Observatorium Nizza entdeckt. Zwei Umläufe später beobachtete auch der Bamberger Astronom Ernst Zinner diesen Himmelskörper. Nachdem klar war, dass beide Astronomen denselben Kometen gesehen hatten, bekam er den Namen Giacobini-Zinner.
    In den kommenden Nächten huschen Staubteilchen des Kometen Giacobini-Zinner über den Himmel
    In den kommenden Nächten huschen Staubteilchen des Kometen Giacobini-Zinner über den Himmel (N.A.Sharp/NOAO/AURA/NSF)
    Er war 1975 der erste Komet, der Besuch einer Raumsonde bekommen hat. Weil die NASA-Sonde ICE aber nur Messungen im Kometenschweif machen sollte und keine Kamera an Bord hatte, gibt es keine Nahaufnahmen von Giacobini-Zinner.
    In den kommenden Nächten schickt uns der Komet ein paar ferne Grüße - in Form von Sternschnuppen aus dem Sternbild Drache.