Drei Dichterinnen

Küchenmeister, Sandig, Engelmann

Ein Portrait der Poetry-Slammerin Julia Engelmann.
Die Poetry-Slammerin Julia Engelmann wurde einem großen Publikum durch das virale Teilen einer Aufzeichnung ihres Auftritts beim 5. Bielefelder Hörsaalslam vom 7. Mai 2013 bekannt. © Swen Pförtner/dpa
Von Burkhard Reinartz · 13.07.2018
Die Lyrik lebt! Renommierte Verlage veröffentlichen nach wie vor regelmäßig Gedichtbände, wenn auch in kleiner Auflage. Vom beachtlichen Aktionsradius einer neuen Poesieszene zeugen vor allem Internetforen und Festivals. Poetry-Slams verschafften dem Gedicht die Aufmerksamkeit junger Leute.
Julia Engelmanns erstes YouTube-Video wurde millionenfach geklickt. Rezitierend füllt die 26-Jährige große Säle, ihre Gedichtbände verkaufen sich prächtig.
Ulrike Almut Sandig, 39, hat für ihre Texte etliche Preise erhalten. Ihre Lyrik balanciert zwischen Tiefenauslotung und Heiterkeit. Ähnlich wie Engelmann arbeitet Sandig mit musikalischen Elementen. Der Untertitel ihrer CD "Märzwald" heißt "Dichtung für Freunde der Pop-Musik".
So etwas käme für die 37-jährige Nadja Küchenmeister eher nicht infrage. Die melancholischen Gedichte ihres letzten Bandes "Unter dem Wacholder" sind dunkel, eisig und präzise.
Was bedeutet den drei Künstlerinnen ihre literarische Arbeit? Was verbindet sie, was trennt sie? Gibt es so etwas wie eine weibliche Poesie? Oder nur gute und schlechte?
Produktion: Dlf 2017