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Drogenkonsum
Warum kiffen Jugendliche?

Rauchen, trinken, kiffen: Für viele Jugendliche ist der Griff zum Joint mittlerweile so normal wie der Konsum von Alkohol oder Zigaretten. Warum ist der Drang nach Marihuana so gewachsen?

Von Martin Winkelheide | 24.01.2017
    Zahlreiche Menschen nehmen am 09.08.2014 in Berlin an der 18. Hanfparade teil.
    Zahlreiche Menschen nehmen am 09.08.2014 in Berlin an der 18. Hanfparade teil. (dpa-Bildfunk / Rainer Jensen)
    Jugendlicher 1: "Kiffen ist ja nicht so tragisch. Ich weiß nicht, warum Kiffen nicht normal sein soll. Es gibt auch Leute, die trinken nach dem Feierabend drei, vier Bier. Das ist doch genauso."
    Jugendlicher 2: "Das erste Mal. Ich hab Zigaretten geraucht, dann habe ich Alkohol getrunken, war schon tüchtig betrunken, und dann einen Joint drauf."
    Jugendlicher 3: "Ich hatte nie irgendwelche heftigen Trips oder irgendwelche schlimmen Halluzinationen, bin nie durchgedreht."
    Jugendlicher 1: "Das hatte eine ganz komische Wirkung. Total nur am Lachen gewesen. Wir sind rumgesprungen, haben rumgelacht, und es war eigentlich ganz nobel, das erste Mal."
    Jugendliche 4: "Ich konnte besser lernen, wenn ich breit war, als wenn ich nüchtern gewesen bin. Dann war ich gelassener. Sonst habe ich über andere Sachen nachgedacht. Und sonst nicht so. Über das, was zuhause geschehen ist. Ich musste immer alles alleine machen. Und das ging halt ziemlich doll in den Körper rein und in die Seele, hab ich gemerkt, dass die Drogen halt dafür da sind für mich: erstens, um Spaß zu haben und zweitens, dass man die Traurigkeit und das, was geschehen ist, vergessen tut für eine Zeit lang.
    Jugendlicher 5: "Das ist ja auch das Paradoxe: Mit ging es manchmal so schlecht, dass ich gedacht habe, ich sterbe. Trotz alledem hat mich das nicht aufgehalten, das immer wieder zu tun."
    Jugendlicher 6: "Irgendwann kam mir das schon komisch vor. Das war nicht so ein Aha-Moment. Es kam Teil für Teil. Dass ich dann doch gemerkt habe, dass ich emotional abgeflacht war. Gedankengänge ungeordneter wurden. Und halt, dass es nicht mehr so gewirkt hat."