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Drohender Dammbruch in den USA
180.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Nach starken Regenfällen ist der Überlaufkanal des Lake-Oroville-Damm im Norden Kaliforniens vollgelaufen. Weil der Damm beschädigt ist, droht er zu brechen. Rund 180.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der Wetterdienst sagt weitere Regenfälle voraus.

Von Wolfgang Stuflesser | 13.02.2017
    Oroville-Staudamm in den USA droht wegen Erosionsschäden zu brechen. Arbeiter kontrollieren die Risse.
    Oroville-Staudamm in den USA droht wegen Erosionsschäden zu brechen. (imago/ZUMA Press)
    Drei Millionen Liter Wasser pro Sekunde ließen die Behörden übers Wochenende ab, um die Lage am Lake Oroville Dam zu entschärfen. Es ist der größte Staudamm der USA mit einer Höhe von 235 Metern. Im Moment sei der Damm stabil, sagt Doug Carlson vom California Department of Water Resources beim Sender CNN. Das Problem ist, dass der normale Überlaufkanal defekt ist.
    "Dadurch konnte der Stausee nicht wie sonst üblich langsam abgelassen werden. Wir haben seit Oktober fast doppelt so hohe Regenfälle wie sonst. Damit ist der See vollgelaufen, ohne die üblichen Möglichkeiten, das Wasser abzulassen.”
    Notfall-Überlauf beschädigt
    So erreichte das Wasser erstmals seit Jahrzehnten den sogenannten Notfall-Überlauf, doch als die Verantwortlichen diesen öffneten, war auch er beschädigt.
    "Hubschrauber der Nationalgarde werfen Säcke mit Steinen in der Nähe der erodierten Stellen ab.”
    Die Behörden gehen im Moment nicht davon aus, dass der Lake-Orovill-Damm selbst in Gefahr ist. Trotzdem wurden rund 180.000 Anwohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Der Radiosender NPR sprach mit Marilyn McKinney in einer der Notunterkünfte:
    "Meine Schwiegertochter ist immer noch dort mit ihrer Schwester, die bettlägerig ist. Ein Krankenwagen sollte kommen, um sie herauszubringen, und bis jetzt ist niemand gekommen. Sie haben den Notruf angerufen, und die sagten, das sie niemanden mehr rausschicken.”
    Wetterdienst meldet weitere Regenfälle
    In den nächsten Tagen soll am Damm weiter Wasser abgelassen werden. Denn für Ende der Woche haben die Wetterdienste noch einmal schwere Regenfälle vorausgesagt.