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Düsseldorf
Sechs Festnahmen nach Brand in Flüchtlingsunterkunft

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf ist eine Flüchtlingsunterkunft in Flammen aufgegangen. Wie die Behörden mitteilten, konnten alle Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Wie es zu dem Feuer kam, ist noch nicht bekannt. Die Polizei ermittelt gegen sechs Bewohner.

07.06.2016
    Aus dem Dach einer großen Halle steigt Rauch, im Dach sind Löcher.
    Die ausgebrannte Flüchtlingsunterkunft in Düsseldorf (dpa)
    Die Männer seien zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht worden, teilten die Behörden mit. Ermittelt wird gegen die sechs Männer wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat gebe es nicht.
    In der Flüchtlingsunterkunft lebten 280 Männer. 130 von ihnen befanden sich beim Ausbruch des Brandes heute früh in der Einrichtung. Alle konnten in Sicherheit gebracht werden, 30 erlitten eine Rauchgasvergiftung. Die Brandursache ist bislang unklar. Als die Einsatzkräfte eintrafen, habe die Halle schon in "voller Ausdehnung" gebrannt, sagte ein Sprecher.
    Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes erklärte, die Bewohner seien teilweise aus dem Schlaf gerissen worden und aus der brennenden Halle gebracht worden. Sie versammelten sich auf einem Parkplatz in der Nähe der Halle. Die Flüchtlinge stammen unter anderem aus Afghanistan, dem Irak, Syrien und Nigeria. Die Halle ist komplett zerstört. Die Flüchtlingsunterkunft wird vom Deutschen Roten Kreuz unterhalten.
    In der Nähe der Flüchtlingsunterkunft liegt auch der Düsseldorfer Flughafen. Dessen Betrieb sei aber nicht betroffen, sagte ein Sprecher. Die Feuerwehr rief wegen der starken Rauchentwicklung dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Über dem Gelände war eine kilometerhohe Rauschsäule zu sehen. Die Bewohner der Einrichtung sind in andere Unterkünfte der Stadt gebracht worden und werden dort versorgt.
    Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art. Bereits am 21. Mai hatte es in derselben Unterkunft auf dem Messegelände gebrannt. Es war vorsätzlich ein Brand gelegt worden - allerdings gab es damals nur geringen Schaden. Bei den Ermittlungen fanden die Behörden keine belastbaren Beweise gegen einen Beschuldigten.