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Ebola-Impfstoff
Vielversprechende Tests in den USA

In den USA geben erste Ergebnisse eines Impfstofftests am Menschen Grund zur Hoffnung im Kampf gegen Ebola. Alle 20 Probanden entwickelten Antikörper gegen das Virus und vertrugen den Impfstoff "VRC 207". Vor der Zulassung müssen noch weitere Testreihen durchgeführt werden.

27.11.2014
    Eine 39-jährige Patientin erhält eine Injektion des experimentellen Ebola-Impfstoffs VRC 207, der vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) gemeinsam mit GlaxoSmithKline entwickelt wurde.
    Der Ebola-Impfstoff "VRC 207" hat bei Testpersonen Antikörper erzeugt. (picture alliance - National Institute of Allergy and Infectious Diseases)
    Die Online-Ausgabe des "New England Journal of Medicine" berichtete, die Probanden hätten gut reagiert. Die sogenannte Phase-I-Untersuchung wird nahe der Hauptstadt Washington durchgeführt. 20 gesunde Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren erhielten den Wirkstoff, die Hälfte eine niedrige, die andere Hälfte eine höhere Dosis. Alle Probanden entwickelten innerhalb von vier Wochen Antikörper, wobei die Reaktion in der Gruppe mit der höheren Dosis stärker gewesen sei.
    Mit dem Virus selbst kommen die Teilnehmer der Untersuchung nicht in Kontakt. Die einzige Gefahr ist, den Impfstoff nicht zu vertragen.
    Affen wurden durch "VRC 207" immun
    Das Mittel "VRC 207" war vom US-Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten (NIAID) gemeinsam mit dem Pharmahersteller GlaxoSmithKline entwickelt worden. Es basiert auf einem abgeschwächten Schimpansen-Virus. Das Präparat war bereits erfolgreich an Affen getestet worden, ein Schutz vor Ebola wurde nachgewiesen.
    Studien zur Wirksamkeit bei Menschen stehen noch aus. In mehreren Ländern weltweit werden zurzeit Tests mit möglichen Impfstoffen durchgeführt oder vorbereitet. So auch in Deutschland: Vor rund zwei Wochen hat ein Test mit 30 Freiwilligen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf begonnen.
    Bislang gibt es kein Heilmittel für bereits an Ebola Erkrankte. Je nach Virustyp sterben bis zu 90 Prozent der Infizierten. Von dem derzeitigen Ausbruch mit mehr als 5.600 Toten sind vor allem die Staaten Sierra Leone, Guinea und Liberia in Westafrika betroffen.
    (vic/stfr)